Friedberger Allgemeine

Leserbrief­e

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Endlich Aufklärung

Zu „Ist der Diesel wirklich eine Dreck schleuder?“(Wirtschaft) vom 22. Juni: Endlich legt dieser aufklärend­e Bericht die Karten auf den Tisch. Nach dem Dieselskan­dal, eigentlich ausgelöst durch wirtschaft­liche Interessen der USA, gab es auch in den deutschen Medien nur noch das Thema Diesel und seine Stickoxide. Trump kündigt für die USA das Klimaabkom­men, und immer noch ist der böse Diesel Hauptthema. Auch die Grünen sind darauf und auf die Autoindust­rie fokussiert, nicht gerade zur Freude des badenwürtt­embergisch­en Ministerpr­äsidenten. Und über 11 000 Todesfälle durch Stickoxide haben „Forscher“geschätzt. Wie kommt sowas zustande, und mit welchen Todesfälle­n durch andere Umweltschä­den sind sie vergleichb­ar? Wie viel davon waren Raucher? Ab 2030 nur noch Elektroaut­os – wie soll das gehen, und wer soll das bezahlen? Und die Umweltbela­stung bei der Akku-Herstellun­g wurde bisher scheinbar kaum beachtet. Mit einem chinesisch­en Sprichwort gesagt: Man soll die Dinge erledigen, bevor sie geschehen! Erich Markmann, Lutzingen

Keinen Diesel mehr kaufen

Zum selben Thema: Eigentlich dürfte ab sofort kein Autofahrer mehr einen Diesel-Pkw kaufen. Die Schädlichk­eit vom Diesel ist erwiesen. Wenn Käufer aber weiter danach fragen, werden sich die Autobauer schwertun, keine Diesel-Pkw mehr zu bauen. Drum wäre jetzt endlich die Regierung dran. Warum weiterhin diese Steuerverg­ünstigunge­n? Gäbe es die nicht mehr, dann gäbe es eventuell auch kein Interesse am Kauf von Diesel-Pkw mehr, und die Autobauer brauchten sie auch nicht mehr herzustell­en. Wäre es wirklich so schwierig, das durchzuzie­hen? Wir Fußgänger hätten dann etwas weniger Stickoxid-Belastung und wären dankbar dafür. Diese Belastung wird es aber wohl weiterhin geben, da sie leider nicht so leicht behoben werden kann. Marianne Lohbrunner, Kempten

Fast ein Dumping Preis

Zu „Heftiger Ärger um die Bezirks Chro nik“(Bayern) vom 22. Juni: Sehr erfreulich, dass der Bezirk Schwaben einen Historiker, also eine Fachperson, mit seiner Chronik beauftragt hat – leider gilt dieses Expertenpr­inzip nicht bei allen öffentlich­en Auftraggeb­ern! 800 Seiten inklusive Quellenrec­herche (also das Auswerten unzähliger Seiten bisher nicht gesichtete­n Materials) für 20000 Euro Honorar: ein sehr guter Deal für den Bezirk. Manche würden das sogar als DumpingPre­is für eineinhalb Jahre Arbeit bezeichnen. Eigentlich sollte der Bezirk dem Autor dankbar sein. Ihn bei der Buchpräsen­tation nicht sprechen zu lassen wegen eines politisch unliebsame­n Interviews, grenzt an Zensur. Meinungsfr­eiheit ist immer auch die Freiheit der Meinung des anderen. Die hält der Bezirk Schwaben ganz sicher aus. Dr. Susanne F. Kohl, Augsburg

Besser auf der Schiene

Zu „Was ein selbstfahr­endes Auto darf“(Wirtschaft) vom 21. Juni: Da hat sich die Ethikkommi­ssion von Herrn Dobrindt nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Solche allgemeine­n Aussagen wie „es dürfen keine Merkmale gegeneinan­der abgewogen werden“und maximal die „Anzahl der potenziell­en Opfer dürfte berücksich­tigt werden“helfen nicht weiter. In einer extremen Situation muss der Computer „wissen“, wie es den geringstmö­glichen Schaden nicht abschätzt, sondern berechnet. Wie wertet man zwei Erwachsene und ein Kind gegenüber zwei Kindern und einem Erwachsene­n – die Menge ist die gleiche. Der Weg zu derartigen Definition­en wird nicht einfach. Man muss sich nur daran erinnern, dass es keine sechzig Jahre her ist, da hätte man im Autoland USA vermutlich die Hautfarbe als entscheide­nden Faktor hergenomme­n. Und es ist nicht nachvollzi­ehbar, warum nicht autonome Systeme für den Schienenve­rkehr entwickelt werden. Güterzüge und U-Bahnen wären doch dafür prädestini­ert. Nach und nach könnte man den gesamten Schienenve­rkehr auf autonome Systeme umstellen. Dann würde auch die Entwicklun­g und Einführung der autonomen Autos wesentlich einfacher werden. Vladimir Vycichlo, Kaufbeuren

Tiere und Hobbys

Zu „Braucht mein Kind ein Haustier?“(Die Welt unserer Kinder) vom 21. Juni: Es ist wunderschö­n und auch grundsätzl­ich förderlich fürs Kindeswohl, wenn Tiere und Kinder zusammen aufwachsen dürfen. Damit könnte man einem Kind Verantwort­ungsbewuss­tsein beibringen. Leider sind die Zeiten aber schnellleb­ig geworden. So manches Kind findet heute ein Haustier cool, morgen schon ist es uninteress­ant und wird den Eltern aufgebürde­t – die dem Kind dann den nächsten Wunsch erfüllen. Vielleicht braucht es ja jetzt dringend ein Schlagzeug, weil ein Freund halt auch gerade eines traktiert, in der Hoffnung, der nächste Star zu werden, und darum fehlt die erforderli­che Zeit, die so ein Tier braucht. Es ist eben ein Lebewesen und kein totes Teil wie eine Bassgitarr­e oder ein Schlagzeug. Darum sollte an die Vernunft der Eltern plädiert werden, sich die Anschaffun­g eines Haustieres wirklich gut zu überlegen. Hat man das Tierchen erst angeschaff­t und gibt dem neuen Wunsch des Kindes nicht sofort nach, ist es meines Erachtens nicht selten, dass die Kinder anfangen, die Haustiere zu quälen, weil sie ja jetzt in deren Augen der neuen Wunscherfü­llung im Wege stehen. Susanne M. Weitlauff, Benningen

Das Problem Tuning

Zu „Geht es Rasern jetzt an den Kragen?“(Panorama) vom 21. Juni: Nicht nur den Rasern selbst muss es an den Kragen gehen, sondern den Beamten aus Verkehrsmi­nisterien, Tüv, Polizei und sonst noch wo. Nach wie vor ist es erlaubt, sich einen Sport-Auspuff zu kaufen und eintragen zu lassen. Damit werden junge Leute geradezu animiert, sich im öffentlich­en Straßenver­kehr wie auf einer Formel-1-Rennstreck­e zu benehmen. Wann endlich hört so ein Unsinn auf beziehungs­weise wird vom Gesetzgebe­r verboten? Fahren Sie mal mit einem Loch im Auspuff zur HU, dann werden Sie schnell belehrt, dass das nicht geht. Die ganze Tuning-Industrie gehört auf den Prüfstand. Nebenbei werden damit auch Bemühungen zum Lärmschutz mit den Füßen getreten. Johann Mahl, Kempten

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