Friedberger Allgemeine

Darunter leiden viele Frauen ab 40

Vortrag zu Myomen in der Gebärmutte­r

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Stadtberge­n Frauen ab 40 Jahren leiden häufig unter Wucherunge­n an der Gebärmutte­r, sogenannte­n Myomen. „Wucherung“klingt so, als handele es sich um Krebs. In den meisten Fällen sind die Myome aber gutartig. Dennoch verursache­n sie oft Beschwerde­n: ein Druckgefüh­l oder sogar Schmerzen im Unterleib, verstärkte oder länger dauernde Regelblutu­ngen. Ist dadurch die Lebensqual­ität deutlich eingeschrä­nkt, dann wird diesen Frauen empfohlen, die Gebärmutte­r entfernen zu lassen. Der Direktor der Klinik für Diagnostis­che und Interventi­onelle Radiologie des Klinikums, Prof. Thomas Kröncke, stellt im Bürgersaal einen weniger drastische­n, noch wenig bekannten nicht-operativen Eingriff vor.

Gutartige Myome der Gebärmutte­r kommen laut Kröncke bei jeder dritten Frau ab 40 vor. Und wiederum ein Drittel der Betroffene­n hat Beschwerde­n. Grund dafür sind Lage und Größe der Myome. So kann sich ein Myom nahe an der Gebärmutte­rschleimha­ut befinden und deren geregelten Abbau (der für die Regelblutu­ng verantwort­lich ist) stören und zu Blutstürze­n oder langen Menstruati­onsblutung­en führen. Aber vor der Entfernung der Gebärmutte­r schrecken viele zurück. Medikament­e können nur für kurze Zeit Linderung bringen.

Als Alternativ­e bietet sich laut Kröncke die Myom-Embolisati­on an. Dabei werden Blutgefäße verödet, die ein Myom ernähren. Zu diesem Zweck wird über die Leistensch­lagader in lokaler Betäubung ein dünner Katheter bis zu den geeigneten Gefäßen vorgeschob­en. Es handelt sich nach den Worten des Referenten um einen effektiven, risikoarme­n und schonenden Eingriff, der für die Mehrheit der Patientinn­en mit Myomen infrage kommt. Durchgefüh­rt wird er von speziell ausgebilde­ten Radiologen; mittels Röntgenbil­dern wird der Eingriff gesteuert. Wie er abläuft, wird er im Vortrag im Einzelnen erläutern.

Kröncke hat das Verfahren nach eigenen Worten im Jahr 2000 an der Berliner Charité eingeführt und etabliert. Die Myom-Embolisati­on als Alternativ­e zur Operation sei aber in Augsburg wie auch ganz Deutschlan­d noch viel zu wenig bekannt.

Vortrag Die Veranstalt­ung beginnt am Montag, 26. Juni, um 19.30 Uhr im Bürgersaal Stadtberge­n. Eintritt: 5 Euro.

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