Teufelsaustreibung endet mit Polizeieinsatz Mehr Drogentote: Bessere Versorgung geplant
Nach einer versuchten Teufelsaustreibung ermittelt die Münchner Polizei wegen gefährlicher Körperverletzung gegen drei Eritreer. Die Männer im Alter von 21 bis 25 Jahren hatten eine 20 Jahre alte Landsfrau am Boden fixiert, aus der Bibel zitiert und ihr gewaltsam Wasser in den Mund geschüttet. Ein anderer Bewohner der Obdachlosenunterkunft rief die Polizei, die die junge Frau ins Bezirkskrankenhaus brachte. Sie leidet offenbar schon seit längerem an einer psychischen Krankheit. Ihr Cousin hatte sie aus Bremen abgeholt und zu einem 23 Jahre alten Bekannten gebracht. Dieser „Diakon“nahm die Teufelsaustreibung vor. Die drei Männer sind geständig, zeigen aber kein Unrechtsbewusstsein. Ein Richter erließ Haftbefehl. Die Zahl der Drogentoten in Bayern ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Laut Landeskriminalamt (LKA) sind dieses Jahr bis Mitte Juni 144 Menschen an den Folgen ihres Drogenkonsums gestorben. Das ist eine Steigerung von knapp 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) kündigte wegen des Anstiegs an, das Therapieangebot auszuweiten. „Substitution ist eine Überlebenshilfe. Dadurch wird den Betroffenen geholfen, sich gesundheitlich, aber auch sozial zu stabilisieren“, sagte Huml in München zum internationalen Tag gegen Drogenmissbrauch am Montag.