Leserbriefe
Unerträgliche Wortwahl
Zu „AfD betritt die Wahlkampfbühne“(Bayern) vom 26. Juni: Vergleicht man die Berichte Ihrer Zeitung zu den Wahlkampfthemen der einzelnen Parteien, fällt einem eine sehr unterschiedliche Wortwahl auf. Egal, was einer der AfD-Politiker sagt, es wird alles diskreditiert, diffamiert oder ins Lächerliche gezogen. Dagegen: Soziale Wahlkampfgeschenke der SPD in beliebiger Höhe werden in Artikeln sachlich erwähnt. Verlangt die Linke eine Erhöhung der Einkommensteuer auf 75 Prozent, wird das in Artikeln meines Erachtens nach sachlich erwähnt. Aber genau diese Partei, entstanden aus Ex-Kommunisten und Stasi, bezeichnet die AfD als undemokratisch. Aber bitte: Opferschutz statt Täterschutz, Freiheitsstrafe ohne Bewährung bei der dritten Verurteilung, keine unkontrollierte Zuwanderung – was ist daran falsch oder undemokratisch? Diese Tendenz in der Wortwahl ist mittlerweile unerträglich. Dürfen wir Bürger uns bitte unsere Meinung selbst bilden, oder will man uns mit aller Gewalt erklären, welches Demokratieverständnis das richtige für uns ist? Peter Jungmann, Ziemetshausen
Herr Ferber weiß es
Zum Kommentar „Schulz findet keinen Hebel“(Seite 1) vom 26. Juni: Herr Ferber weiß also genau, wie wir auf das detaillierte und durchdachte Wahlprogramm reagieren werden, das Martin Schulz vorgestellt hat. Er weiß, dass alle Angriffsversuche an Angela Merkel abprallen werden und dass wir uns wieder für vier Jahre Stillstand entscheiden werden. Wozu soll ich im September eigentlich noch zur Wahl gehen, wenn das Ergebnis eh feststeht? Anscheinend kann Herr Ferber durch seine schwarze Brille in die Zukunft schauen. Wenn das wirklich so ist, dann bitte ich ihn, mir die Lottozahlen von nächster Woche mitzuteilen. Karl Germann, Untermeitingen
Das Versagen Bayerns
Zu „Wer kümmert sich um all die Kat zen?“(Bayern) vom 24. Juni: Bayerische Jäger dürfen also nach wie vor auf eine Katze, der Deutschen liebstes Haustier, schießen – welch ein Armutszeugnis! Rund 300000 Miezen, ohne Besitzer und viele krank, streifen nämlich durch das reichste Bundesland, das sich rühmt, auf beinahe allen Gebieten besser zu sein als andere. Politiker und Ämter haben in dieser Angelegenheit bis heute leider nichts zustande gebracht außer vielen Worten und heißer Luft, obwohl viele Gruppen ehrenamtlicher Tierschützer seit Jahren an dieser Front kämpfen. Geht man davon aus, dass bei Katzen mindestens zweimal pro Jahr mit Nachwuchs zu rechnen ist (im Schnitt je vier Junge), kann nur gut durchdachtes, rasches Handeln des Gesetzgebers die einzig mögliche Lösung sein. Bayern sollte endlich Nägel mit Köpfen machen und könnte sich so vom Schlusslicht zum Vorbild mausern. Marianne Schimmer Ripperger, Augsburg
Das Gesundheitsunwesen
Zu „CSU will die Landarzt Quote“(Bay ern) vom 23. Juni: Wieder mal Zeit- und Geldverschwendung! So klappt das nicht. Ich bin seit 35 Jahren Allgemeinarzt auf dem Land. Dieser schöne Beruf wurde von Politik, Kassen und Standespolitik sukzessiv in den wirtschaftlichen Ruin gefahren. In unserer Republik bleibt beim „Leistungserbringer“= Arzt nach Abzug aller bürokratischen „Firmen“, die im Gesundheitswesen mitmischen, schlicht zu wenig Geld hängen. Hier gibt es eine Kassenärztliche Vereinigung und einen Hausärzteverband. In beiden Vereinigungen sitzen hoch dotierte Funktionäre, die mit ihren Apparaten extrem viel Geld kosten bzw. kaputt machen. Aus beiden Ecken kommen „planwirtschaftliche“ Experimente, die von Jahr zu Jahr realitätsfremder werden, de facto nur die Bürokratie schüren. Dazu kommt noch eine Geldvernichtungsmaschinerie, die gesetzliche Krankenversicherung. Und dann plant noch der Politiker mit… Da nützen neue Studienplätze und mehr Mediziner nichts – hier mangelt es einfach an angepasster Honorierung und Bürokratie-Abbau! Da bleibt für den Finanzier (versicherter Patient) und den Leistungserbringer nicht mehr viel übrig. Dr. Rudolf Sedlmeier, Rettenbach
Gerade das ist christlich
Zu „Mann nach KZ Witzen zum Diakon geweiht“(Bayern) vom 26. Juni: Jesus war vor allem barmherzig, wie sich am Beispiel der beim Ehebruch ertappten Frau, die von den Hohepriestern gesteinigt werden sollte, zeigte. Jesus hat sie nicht verurteilt, sondern ihr nur geraten, nicht mehr zu sündigen. Ein noch besseres Beispiel zum Umgang mit Verfehlungen zeigt Jesus, als er dem Apostel Petrus, der nach der Festnahme Jesu dreimal behauptet hatte, Jesus nicht zu kennen, nicht nur verziehen hat, sondern ihm sogar die Leitung der Kirche anvertraut hat. Nichts anderes hat Bischof Hanke gemacht, wenn er einem Menschen, der seinen Fehler erkannt hat und bemüht ist, ihn gutzumachen, eine zweite Chance gibt. Alles andere wäre unchristlich. Michael Christoph, Dillingen Es ist nicht zu fassen: Hamil ton, der Mann, der mit allen unfairen Tricks Nico Rosberg bekämpft hat, proklamiert Fairness für sich! Ein Rennfah rer, der beim letzten Saison rennen versucht hat, durch Langsamfahren Weltmeister zu werden, sollte sich an die ei gene Nase fassen. Er kann nur als Negativbeispiel für sportli che Fairness dienen!
Robert Stangl, Schwenningen, zu „Der Rüpel in Rot“(Sport) vom 27. Juni
Macrons fatale Signale
Zum Leitartikel von Walter Roller „Frankreichs neuer starker Mann muss jetzt rasch liefern“vom 20. Juni: Einen EU-Finanzminister wünscht sich Macron und – wie könnte es anders sein – eine Vergemeinschaftung der von den EU-Mitgliedstaaten aufgehäuften Schulden. Wer würde davon profitieren? Die Schuldenunion mit Italien, Frankreich und Griechenland, die beinhart ihre Interessen verfolgen. Ebenso unübersehbar ist auch, dass deutsche Politiker das exakte Gegenteil tun, sie schaden dem eigenen Land, wo immer sie können. Justament sagte Merkel auf der Tagung des BDI, dass sie sich einen gemeinsamen Finanzminister und ein eigenes Budget der Eurozone vorstellen könne. Spätestens jetzt muss es jedem Deutschen klar sein, wohin die Reise gehen soll und ob er da wirklich hin möchte. Sonja Bauch, Augsburg
So stimmt’s
Im Infokasten zum Text „Bayern verschärft Pensionsregeln für die Lehrer“vom Dienstag ist uns ein Fehler unterlaufen. Zwar liegt der gesetzliche Ruhestandseintritt für Lehrer bei 67 Jahren. Bis zu diesem Alter müssen jedoch nur Lehrer arbeiten, die nach dem 31.12.1963 geboren sind. Ältere gehen gestaffelt nach dem Lebensalter früher in Pension.