Friedberger Allgemeine

Was die neue Präsidenti­n mit der Hollaria vorhat

Nach 20 Jahren an der Spitze gibt Georg Rehm sein Amt ab. Warum Anja Müller etwas länger überlegen musste, ob sie seine Nachfolger­in werden soll, und was sie für die Zukunft plant

- Foto: Peter Fastl

Herr Rehm, warum stellten Sie sich nicht mehr für das Amt des HollariaPr­äsidenten zur Verfügung? Georg Rehm: Wir brauchen an der Spitze eine Verjüngung. Vieles ändert sich. Facebook und WhatsApp werden immer wichtiger, da bin ich nicht so affin. Frau Müller hat die besten Erfahrunge­n. Sie hat viele Jahre die Kinder- und Jugendgard­e geleitet. Außerdem war sie meine Stellvertr­eterin. Anja Müller: Nein, ich habe ein Vierteljah­r mit mir gerungen. Anfangs überlegte ich, ob ich die vielen Aufgaben schaffe. Dann steckte ich ab, ob das Team auch hinter mir stehen würde. Denn alleine kann man so einen Verein nicht führen. Müller: Ich wusste, dass die Hollaria Georgs Baby ist. Ich versetzte mich in seine Lage und fragte mich, wie es für ihn sein muss, wenn jemand so umeinander überlegt wie ich. Dann sagte ich mir, ich habe ja nichts zu verlieren.

Rehm: Wenn Bedarf besteht, stehe ich mit Rat und Tat zur Seite. Aber einmischen werde ich mich nicht. Das wäre blöd. Rehm: In Augsburg und Umgebung schon. Die Perlachia hatte mal vor einigen Jahren eine Frau an der Spitze. Ansonsten ist mir nur die Paarthalia aus Aichach bekannt. Müller: Nein, deswegen werden meine Aufgaben auch nicht mehr oder weniger. Aber natürlich fühle ich mich geehrt, als Frau an der Spitze zu stehen.

Müller: Oberste Priorität ist für mich, das Level zu halten. Ich werde aber auch im Verein abfragen, wo der gemeinsame Weg hingehen soll und ob zum Beispiel mehr die sozialen Medien ins Boot geholt werden müssen. Rehm: Es ist ja auch nicht so, dass jeder Fasching unter mir granatenha­ft war. Unser Verein lebt von lauter Freiwillig­en. Da hängt es immer von jedem Einzelnen ab, ob er mitzieht oder zickt. Momentan zum Beispiel haben wir eine traumhafte Garde von 30 Erwachsene­n. Müller: Ich leite die Verwaltung in einem Werbefotog­rafie-Studio in Königsbrun­n. Meine beiden Chefs stehen dahinter, dass ich mich bei der Hollaria so engagiere. Müller: Nein, da ich schon stellvertr­etende Vorsitzend­e war, bleibt es bei dem roten Präsidiums­kleid. Allerdings werde ich künftig die Präsidente­nkette tragen. Rehm Da werden wir eine Zartere anfertigen lassen, sonst machst du mit dem schweren Ding dein Kleid kaputt. Müller Außerdem muss dann Präsidenti­n darauf stehen. Rehm: Es fiel mir nicht so schwer, wie ich befürchtet hatte. Das liegt daran, dass ich weiß, das Amt ist in guten Händen.

Motto In der nächsten Faschingss­ai son bringt das neue Motto die Hollaria nach Kuba. Der Gala Ball findet am 9. Fe bruar 2018 in der Kongressha­lle statt.

20 Jahre lang war Georg Rehm, 60, der Präsident der Augsburger Fa schingsges­ellschaft Hollaria. Seine Nachfolger­in ist die 43 Jahre alte Anja Müller.

 ??  ?? Anja Müller trägt nicht nur eine neue Kette, sondern als Hollaria Präsidenti­n auch viel Verantwort­ung. Ihr Vorgänger Georg Rehm freut sich mit seiner Nachfolger­in.
Anja Müller trägt nicht nur eine neue Kette, sondern als Hollaria Präsidenti­n auch viel Verantwort­ung. Ihr Vorgänger Georg Rehm freut sich mit seiner Nachfolger­in.

Newspapers in German

Newspapers from Germany