Was die neue Präsidentin mit der Hollaria vorhat
Nach 20 Jahren an der Spitze gibt Georg Rehm sein Amt ab. Warum Anja Müller etwas länger überlegen musste, ob sie seine Nachfolgerin werden soll, und was sie für die Zukunft plant
Herr Rehm, warum stellten Sie sich nicht mehr für das Amt des HollariaPräsidenten zur Verfügung? Georg Rehm: Wir brauchen an der Spitze eine Verjüngung. Vieles ändert sich. Facebook und WhatsApp werden immer wichtiger, da bin ich nicht so affin. Frau Müller hat die besten Erfahrungen. Sie hat viele Jahre die Kinder- und Jugendgarde geleitet. Außerdem war sie meine Stellvertreterin. Anja Müller: Nein, ich habe ein Vierteljahr mit mir gerungen. Anfangs überlegte ich, ob ich die vielen Aufgaben schaffe. Dann steckte ich ab, ob das Team auch hinter mir stehen würde. Denn alleine kann man so einen Verein nicht führen. Müller: Ich wusste, dass die Hollaria Georgs Baby ist. Ich versetzte mich in seine Lage und fragte mich, wie es für ihn sein muss, wenn jemand so umeinander überlegt wie ich. Dann sagte ich mir, ich habe ja nichts zu verlieren.
Rehm: Wenn Bedarf besteht, stehe ich mit Rat und Tat zur Seite. Aber einmischen werde ich mich nicht. Das wäre blöd. Rehm: In Augsburg und Umgebung schon. Die Perlachia hatte mal vor einigen Jahren eine Frau an der Spitze. Ansonsten ist mir nur die Paarthalia aus Aichach bekannt. Müller: Nein, deswegen werden meine Aufgaben auch nicht mehr oder weniger. Aber natürlich fühle ich mich geehrt, als Frau an der Spitze zu stehen.
Müller: Oberste Priorität ist für mich, das Level zu halten. Ich werde aber auch im Verein abfragen, wo der gemeinsame Weg hingehen soll und ob zum Beispiel mehr die sozialen Medien ins Boot geholt werden müssen. Rehm: Es ist ja auch nicht so, dass jeder Fasching unter mir granatenhaft war. Unser Verein lebt von lauter Freiwilligen. Da hängt es immer von jedem Einzelnen ab, ob er mitzieht oder zickt. Momentan zum Beispiel haben wir eine traumhafte Garde von 30 Erwachsenen. Müller: Ich leite die Verwaltung in einem Werbefotografie-Studio in Königsbrunn. Meine beiden Chefs stehen dahinter, dass ich mich bei der Hollaria so engagiere. Müller: Nein, da ich schon stellvertretende Vorsitzende war, bleibt es bei dem roten Präsidiumskleid. Allerdings werde ich künftig die Präsidentenkette tragen. Rehm Da werden wir eine Zartere anfertigen lassen, sonst machst du mit dem schweren Ding dein Kleid kaputt. Müller Außerdem muss dann Präsidentin darauf stehen. Rehm: Es fiel mir nicht so schwer, wie ich befürchtet hatte. Das liegt daran, dass ich weiß, das Amt ist in guten Händen.
Motto In der nächsten Faschingssai son bringt das neue Motto die Hollaria nach Kuba. Der Gala Ball findet am 9. Fe bruar 2018 in der Kongresshalle statt.
20 Jahre lang war Georg Rehm, 60, der Präsident der Augsburger Fa schingsgesellschaft Hollaria. Seine Nachfolgerin ist die 43 Jahre alte Anja Müller.