Stadt bringt sich beim Theater unter Druck
EVON MICHAEL HÖRMANN s mag aus Sicht der Stadt und des Theaters gute Gründe geben, warum sich nun auch die Investition in die Spielstätte im Martinipark um knapp 1,1 Millionen Euro verteuert. Im Vergleich zu den vorgesehenen Gesamtausgaben für die Gesamtsanierung des Theaterstandorts mit derzeit veranschlagten etwas mehr als 210 Millionen Euro ist es ein vergleichsweise verschwindender Betrag. Das macht es aber deshalb nicht besser, weil schon jetzt der Eindruck entsteht, die Verantwortlichen könnten schlecht mit dem zur Verfügung stehenden Geld umgehen. Vielleicht war es im Nachhinein betrachtet aber auch ein Fehler, dem Kulturreferat die Planung und Koordination für die Ausweichspielstätte zu übertragen. Da wirkt manches improvisiert und keineswegs konzeptionell angelegt. Das jetzige Ergebnis spricht jedenfalls nicht für ein funktionierendes Kostenmanagement.
Dass das Theater ein Sanierungsfall ist, steht außer Frage. Die Modernisierung des Großen Hauses mit all ihren Begleiterscheinungen ist nötig. Die Bürger erwarten aber in einer Stadt, die wahrlich nicht von Reichtum gesegnet ist, dass die Politik verantwortlich mit Steuergeldern umgeht. Jede Nachricht einer Kostensteigerung ist alarmierend. Vor allem deshalb, weil die ganz dicken Brocken der Sanierung erst noch kommen.