Friedberger Allgemeine

Die Synagoge, der Präsident, das Zeichen

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EVON MARCUS BÜRZLE s gleicht tatsächlic­h einem Wunder, dass die jüdische Gemeinde „100 Jahre Synagoge“in Augsburg feiern kann. Man darf von einem doppelten Wunder sprechen: Zum einen hat das Gebäude den Hass und Zerstörung­swillen der Nationalso­zialisten überstande­n. Zum anderen ist es nach deren Verfolgung­sund Vernichtun­gswahn alles andere als selbstvers­tändlich, dass es in Augsburg wieder eine jüdische Gemeinde gibt.

Die Feier in der Synagoge ist daher ein Zeichen dafür, dass Versöhnung und Neuanfang möglich sind und niemand – selbst mit brutalsten Mitteln – entscheide­n kann, wer in einer Stadt oder einem Land lebt. Der Besuch des Bundespräs­identen zum Jubiläum verstärkt dieses Zeichen. Sein Auftritt in Augsburg hat eine doppelte Botschaft: Wir freuen uns über das jüdische Leben in der Stadt und im Land. Und wir stellen uns gegen jeglichen Antisemiti­smus.

Das ist nach wie vor bitter nötig. Davon zeugen allein schon die Sicherheit­svorkehrun­gen, die am Mittwoch zu erleben waren, und die jüdische Einrichtun­gen auch im Alltag treffen müssen. Daran sieht man: Es bleibt noch viel zu tun.

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