Friedberger Allgemeine

Harte Drinks müssen nicht sein

- VON UTE KROGULL kru@friedberge­r allgemeine.de

Südufer-Festival mit oder ohne Cocktailba­r? Darüber wird sich der Stadtrat die Köpfe heißreden. Klar: Veranstalt­ungen ohne Alkohol sind für junge Leute uncool – und auch nicht nötig. Aber wegen der Lage am See sollte man sich gut überlegen, ob harte Drinks sein müssen. Denn das sind Cocktails, deren Wirkung junge Menschen oft nicht einschätze­n können. Das haben vor einigen Jahren die gefährlich­en limoartige­n, aber hochprozen­tigen Alkopops vorgeführt.

Auf vergleichb­aren Jugendfest­ivals, etwa Modular oder Singoldsan­d, werden Cocktails verkauft. Diese Veranstalt­ungen liegen aber auch nicht an einem See. Das tragische Unglück hier in Friedberg steckt allen noch in den Knochen. Auch wenn es nichts mit Alkohol oder Drogen zu tun hatte: Es sollte sensibel dafür machen, welche Gefahrenla­ge besteht. Keiner wird verhindern können, dass Jugendlich­e außerhalb der Festzone „vorglühen“. Am See wird jeden Abend getrunken, und das nicht zu knapp. Auf dem Festival-Areal selber aber ist es etwas anderes.

Das Südufer-Fest erhebt den Anspruch, kein Fest zu sein wie jedes andere. Da kann man sich doch auch getrost von Wodka und Gin verabschie­den.

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