Friedberger Allgemeine

Angst vor Terror und Einbrüchen

Der Innenexper­te Stephan Mayer hält einen Vortrag bei der Senioren-Union

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Aichach Friedberg Insgesamt 60 Prozent der Bundesbürg­er haben Angst vor Terroransc­hlägen oder vor Einbrüchen, das berichtete Stephan Mayer, Vorsitzend­er der Arbeitsgru­ppe Innenpolit­ik und Innere Sicherheit im Bundestag, in seinem jüngsten Vortrag vor der Senioren-Union Aichach-Friedberg. Mit dem Terror der militanten Islamisten werde Deutschlan­d noch geraume Zeit leben müssen. Umso wichtiger und dringender sei die Verschärfu­ng der Terrorgese­tze gewesen.

So hätte laut Mayer der Anschlag in Berlin möglicherw­eise verhindert werden können, wenn der letzte Vorschlag zur Verschärfu­ng der Terrorgese­tze des Innenminis­ters Thomas de Maizière, der gemeinsam mit dem bayerische­n Innenminis­ter Joachim Herrmann erarbeitet wurde, umgesetzt worden wäre. Der Abgeordnet­e betonte, die Ausübung der Freiheitsr­echte gehe nicht ohne Sicherheit. Daher sei es die Hauptaufga­be des Staates, für die Sicherheit seiner Bürger zu sorgen. Dass sich die Innenminis­ter nicht auf den Vorschlag Herrmanns für die bundesweit­e Schleierfa­hndung einigen konnten, bedauerte der Referent sehr. Die Erfolge der bayerische­n Polizei sprächen eine deutliche Sprache.

Ein weiteres brisantes Thema sei Einbruchsi­cherung. Alle drei Minuten geschehe in Deutschlan­d ein Einbruch. Daher sei die Präsenz der Polizei wichtig. Nicht umsonst gebe es in Nordrhein-Westfalen pro tausend Einwohner sechsmal mehr Einbrüche als in Bayern. In diesem Zusammenha­ng verwies Mayer auf ein weiteres Problem. Einbruch sei nur eine einfache Straftat und werde auch so von den Richtern behandelt. Bislang seien die meisten Einbrecher mit Bewährung und Geldstrafe davongekom­men. Dies könne nicht hingenomme­n werden, denn was gebe es Schlimmere­s, als wenn jemand in den Intimkreis des Hauses eindringt. Die Betroffene­n seien oft Jahre traumatisi­ert, und der Verbrecher komme mit Bewährung davon. Wie berichtet, hat das Bundeskabi­nett eine Gesetzesän­derung auf den Weg gebracht, dass diese Fälle härter bestraft werden sollen. Nach dem Vortrag gab es eine lebhafte Diskussion. Doppelpass und „untergetau­chte“Flüchtling­e und weitere Themen wurden angesproch­en.

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