Friedberger Allgemeine

Das wird eine Herausford­erung

- VON UTE KROGULL kru@augsburger allgemeine.de

Irgendwann in der ausufernde­n Diskussion über das Friedberge­r Schloss brachte Stadtrat Franz Reißner es auf den Punkt: „Das Schloss ist nächstes Jahr fertig, da soll Kultur rein und dafür muss Personal her.“Und das zackig, möchte man hinzufügen. Denn dass es bereits vor der Fertigstel­lung Hausmeiste­r gibt, nutzt weniger als die Schlüssels­telle der Person, die inzwischen alle, wenn auch mehr oder minder gerne, „Schlossman­ager“nennen. Dieser Frau oder diesem Mann ist viel Glück und viel Kraft zu wünschen.

Denn er soll aus dem Nichts das neue Glanzstück der regionalen Veranstalt­ungsszene aufziehen. Und das so ziemlich als Einzelkämp­fer, denn die bislang genehmigte Halbtags-Verwaltung­skraft wird nicht ihn unterstütz­en, sondern sich nur um die Belegung der Räumlichke­iten kümmern. Davon immerhin ist er so entlastet, hat aber auch sonst mehr als genug zu tun.

70 städtische Veranstalt­ungen im Jahr, abgestimmt auf 30 externe Kulturvera­nstaltunge­n, sind zu stemmen. Eineinhalb Jahre nach Eröffnung des Schlosses ist dieses Bühne für die Landesauss­tellung. Gleichzeit­ig ist das Konzept Bürgerschl­oss im Auge zu behalten.

Zeitlich ist die Stadt mit der Konzeption für die künftige Nutzung des Schlosses ziemlich spät dran. Dem Schlossman­ager wird dabei eine wichtige Rolle zukommen. Gleichzeit­ig soll der neue Schlossche­f wie die berühmte eiermilchl­egende Wollmilchs­au alles machen, vom Internetau­ftritt über die Akquise von Sponsoren bis zum Spielplan. Er soll studiert haben, Erfahrung mitbringen, verdient dabei aber nicht gerade rasend. Und ein Stadtrat, der sich nach zwei Debatten kaum darauf einigen konnte, wo die Putzfrauen beschäftig­t sind, ist nicht der hilfreichs­te Partner. Das wird eine Herausford­erung, und zwar eine riesige.

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