Wird die Bushaltestelle an der Kornstraße versetzt?
Ärger mit Bauherr: Ingenieur stellt im Kissinger Bauausschuss zwei Varianten für eine mögliche Lösung vor
Kissing Die Bushaltestelle an der Kornstraße in Kissing wird eventuell in Zukunft um ein paar Meter versetzt. Jedenfalls sieht das eine der beiden Varianten vor, die im vergangenen Bauausschuss vorgestellt worden sind.
Wie mehrfach berichtet, sorgt sich die Gemeinde um den aktuellen Standort am ehemaligen Sparkassenparkplatz. „Wir wollen sie retten“, betont stets Kissings Bürgermeister Manfred Wolf.
Die Firma Leimer und Beutelrock aus Königsbrunn will auf dem Grundstück ein Mehrfamilienhaus mit sechs Wohnungen errichten. Das Wartehäuschen liegt auf dem Grundstück. In den von dem Unternehmen in der Vergangenheit eingereichten Plänen wird die Bushaltestelle aber nicht berücksichtigt. Dabei spielt auch das benachbarte ehemalige Sparkassengebäude eine Rolle. Das gehört ebenfalls der Königsbrunner Firma, die dort Büroräume und Wohnungen einrichten möchte. Zuletzt verhängte die Gemeinde auf dem gesamten Areal eine Veränderungssperre und entschied, einen Bebauungsplan aufzustellen. So soll ein fester Platz für die Bushaltestelle abgesteckt werden.
Für das ehemalige Sparkassengebäude hat der Bauherr nun eine Befreiung von der Veränderungssperre beantragt. Bürgermeister Manfred Wolf wies aber zu Beginn der Bauausschusssitzung darauf hin, dass nur der Gemeinderat darüber entscheiden kann. Die nächste Sitzung findet am kommenden Donnerstag statt.
Während des Bauausschusses stellte der Ingenieur Gerd Sahlender vom Büro Arnold Consult nun zwei Varianten vor, wie der Bebauungsplan aussehen könnte. Bei der ersten bleibt die Bushaltestelle an dem aktuellen Standort. Das Konzept sieht vor, dass der Bauherr 43 Quadratmeter an die Gemeinde verkauft, damit diese den Bürgersteig und den Raum um das Wartehäuschen einrichten kann.
Bei der zweiten Variante wird die Bushaltestelle vor dem ehemaligen Sparkassengebäude eingerichtet. Zurzeit befinden sich dort mehrere Parkbuchten. Wie Wolf in der Sitzung erklärte, sind die Eigentumsverhältnisse sehr verworren. Teilweise liegen der Bürgersteig auf privatem und die Parkplätze auf öffentlichem Grund.
Um alles zu ordnen, sieht die Variante vor, dass die Gemeinde dort 51 Quadratmeter übernimmt und weitere 16 von dem Parkplatzgrundstück, um den Verlauf des Gehwegs zu regeln. Bei beiden Varianten ist vorgesehen, dass der Bus zukünftig auf der Straße hält. Die soll eine Breite von sechs Metern haben.
Franz-Xaver Sedlmeyr von der CSU äußerte die Befürchtung, dass sich die Nachbarn gegenüber dem Sparkassengebäude keine Bushaltestelle vor die Nase setzen lassen wollen. „Die Anwohner auf der anderen Seite haben das bereits akzeptiert.“Zudem bemängelte er, dass der Bebauungsplan auf dem Parkplatzgrundstück ein Gebäude mit einer Höhe von 12,50 Metern und drei Vollgeschossen zulässt. „Schaffen wir da nicht einen Präzedenzfall?“Die Häuser in der Umgebung seien niedriger. Sahlender sagte, dass sein Büro sich bei der Ausarbeitung an den Eingabeplänen des Bauherren orientiert habe. Die sehen ein zweistöckiges Gebäude mit ausgebautem Dachraum vor, wobei der als Vollgeschoss gilt.
Bürgermeister Wolf betonte, dass über die zwei Varianten und die genauen Details des Bebauungsplans in den Fraktionen noch beraten werden soll. „Wir haben nun zunächst die Möglichkeiten präsentiert.“Der Bauausschuss gab auch keine Beschlussempfehlung ab. Eine Entscheidung wird wohl erst in der kommenden Gemeinderatssitzung fallen.
Gemeinde braucht bei beiden Lösungen unbedingt Grund vom Bauherren