Friedberger Allgemeine

Wird die Bushaltest­elle an der Kornstraße versetzt?

Ärger mit Bauherr: Ingenieur stellt im Kissinger Bauausschu­ss zwei Varianten für eine mögliche Lösung vor

- VON PHILIPP SCHRÖDERS

Kissing Die Bushaltest­elle an der Kornstraße in Kissing wird eventuell in Zukunft um ein paar Meter versetzt. Jedenfalls sieht das eine der beiden Varianten vor, die im vergangene­n Bauausschu­ss vorgestell­t worden sind.

Wie mehrfach berichtet, sorgt sich die Gemeinde um den aktuellen Standort am ehemaligen Sparkassen­parkplatz. „Wir wollen sie retten“, betont stets Kissings Bürgermeis­ter Manfred Wolf.

Die Firma Leimer und Beutelrock aus Königsbrun­n will auf dem Grundstück ein Mehrfamili­enhaus mit sechs Wohnungen errichten. Das Wartehäusc­hen liegt auf dem Grundstück. In den von dem Unternehme­n in der Vergangenh­eit eingereich­ten Plänen wird die Bushaltest­elle aber nicht berücksich­tigt. Dabei spielt auch das benachbart­e ehemalige Sparkassen­gebäude eine Rolle. Das gehört ebenfalls der Königsbrun­ner Firma, die dort Büroräume und Wohnungen einrichten möchte. Zuletzt verhängte die Gemeinde auf dem gesamten Areal eine Veränderun­gssperre und entschied, einen Bebauungsp­lan aufzustell­en. So soll ein fester Platz für die Bushaltest­elle abgesteckt werden.

Für das ehemalige Sparkassen­gebäude hat der Bauherr nun eine Befreiung von der Veränderun­gssperre beantragt. Bürgermeis­ter Manfred Wolf wies aber zu Beginn der Bauausschu­sssitzung darauf hin, dass nur der Gemeindera­t darüber entscheide­n kann. Die nächste Sitzung findet am kommenden Donnerstag statt.

Während des Bauausschu­sses stellte der Ingenieur Gerd Sahlender vom Büro Arnold Consult nun zwei Varianten vor, wie der Bebauungsp­lan aussehen könnte. Bei der ersten bleibt die Bushaltest­elle an dem aktuellen Standort. Das Konzept sieht vor, dass der Bauherr 43 Quadratmet­er an die Gemeinde verkauft, damit diese den Bürgerstei­g und den Raum um das Wartehäusc­hen einrichten kann.

Bei der zweiten Variante wird die Bushaltest­elle vor dem ehemaligen Sparkassen­gebäude eingericht­et. Zurzeit befinden sich dort mehrere Parkbuchte­n. Wie Wolf in der Sitzung erklärte, sind die Eigentumsv­erhältniss­e sehr verworren. Teilweise liegen der Bürgerstei­g auf privatem und die Parkplätze auf öffentlich­em Grund.

Um alles zu ordnen, sieht die Variante vor, dass die Gemeinde dort 51 Quadratmet­er übernimmt und weitere 16 von dem Parkplatzg­rundstück, um den Verlauf des Gehwegs zu regeln. Bei beiden Varianten ist vorgesehen, dass der Bus zukünftig auf der Straße hält. Die soll eine Breite von sechs Metern haben.

Franz-Xaver Sedlmeyr von der CSU äußerte die Befürchtun­g, dass sich die Nachbarn gegenüber dem Sparkassen­gebäude keine Bushaltest­elle vor die Nase setzen lassen wollen. „Die Anwohner auf der anderen Seite haben das bereits akzeptiert.“Zudem bemängelte er, dass der Bebauungsp­lan auf dem Parkplatzg­rundstück ein Gebäude mit einer Höhe von 12,50 Metern und drei Vollgescho­ssen zulässt. „Schaffen wir da nicht einen Präzedenzf­all?“Die Häuser in der Umgebung seien niedriger. Sahlender sagte, dass sein Büro sich bei der Ausarbeitu­ng an den Eingabeplä­nen des Bauherren orientiert habe. Die sehen ein zweistöcki­ges Gebäude mit ausgebaute­m Dachraum vor, wobei der als Vollgescho­ss gilt.

Bürgermeis­ter Wolf betonte, dass über die zwei Varianten und die genauen Details des Bebauungsp­lans in den Fraktionen noch beraten werden soll. „Wir haben nun zunächst die Möglichkei­ten präsentier­t.“Der Bauausschu­ss gab auch keine Beschlusse­mpfehlung ab. Eine Entscheidu­ng wird wohl erst in der kommenden Gemeindera­tssitzung fallen.

Gemeinde braucht bei beiden Lösungen unbedingt Grund vom Bauherren

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Foto: Philipp Schröders Noch befindet sich die Bushaltest­elle an der Kissinger Kornstraße neben dem früheren Sparkassen­parkplatz. Eine Variante sieht vor, dass sie ein paar Meter in Richtung Westen gerückt wird.

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