Was tun, wenn es kracht?
Zwei Autos haben einen Unfall, Menschen sind eingeklemmt: Drei Feuerwehren üben für den Ernstfall
Friedberg 42 Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren Paar-Harthausen, Rinnenthal und Friedberg rückten an, als die Sirene heulte. Glücklicherweise war der Grund kein Ernstfall, sondern eine Übung, die von Kreisbrandmeister Toni Steinhart organisiert wurde. Inhalt: ein Verkehrsunfall, bei dem in der Ringstraße in Harthausen zwei Fahrzeuge kollidierten. Unter einem Fahrzeug lag eine verletzte Person, welche die Feuerwehr PaarHarthausen rettete. In dem zweiten Fahrzeug war die Fahrerin eingeklemmt und musste mit Schere und Spreizer befreit werden. Die Befreiung des Kleinkindes auf dem Beifahrersitz übernahm die Feuerwehr Rinnenthal. Wichtig für alle Einsatzkräfte war der „Eigenschutz“durch eine vernünftige Verkehrsabsicherung und das Sicherstellen des Brandschutzes an der Einsatzstelle.
In den letzten Jahren wurde die Ausbildung der Feuerwehren Rinnenthal und Paar-Harthausen in den Bereichen technische Hilfe und Erste Hilfe wesentlich vorangetrieben. Dieses Wissen konnte im Rahmen der Übung unter realen Bedingungen zur Anwendung gebracht werden.
Abschließend fasste Kreisbrandmeister Steinhart die Übung zusammen: „Die ,kleinen‘ Feuerwehren können mit der zur Verfügung stehenden Ausrüstung viel leisten. Das spart Zeit – Zeit, die im Ernstfall über Leben und Tod entscheiden kann.“Insbesondere wenn Kräfte mit längerem Anfahrtsweg und Spezialausrüstung wie Schere und Spreizer nachrücken, sei die Erstversorgung vor Ort für die Menschen enorm wichtig. Die Feuerwehren vor Ort seien oft innerhalb von fünf Minuten an der Einsatzstelle. Aufgrund des längeren Anfahrtsweges benötigen Rettungsdienst und „große“Feuerwehren oft mehr Zeit.
Friedbergs Bürgermeister Roland Eichmann dankte für das Engagement aller Beteiligten. Es sei nicht selbstverständlich, dass sich so viele Menschen in ihrer Freizeit engagieren. Positiv sah er die Bereitschaft zum Ausbau der Fähigkeiten, um anderen Menschen helfen zu können.