Eine Freundin bringt die frohe Kunde
Ricarda Martin gewinnt die Abstimmung dank der Stimmen per Telefon und SMS. Die Freude ist groß, dabei kommt die Familie zunächst gar nicht an ihre Zeitung heran
Mering Ricarda Martin aus Mering ist die Sportlerin des Monats Mai der Die erfolgreiche Turnerin setzte sich bei der nicht repräsentativen Umfrage unserer Zeitung am Ende doch deutlich durch – vor allem dank der Stimmen, die per Telefon und SMS abgegeben wurden.
Und da passt es auch ins Bild, dass die freudige Nachricht die Familie per Handy, genauer per WhatsApp erreichte. „Eine Freundin meiner Mutter hat uns die Nachricht aufs Handy geschickt – wir sind nämlich am Freitag bis Mittag nicht an unsere Zeitung gekommen, da die im Briefkasten eingesperrt war“, erzählte die 18-Jährige. Die Turnerin des TSC Mering hatte einiges mobilisiert: ihre Turnkameradinnen, Mitschüler und Mitschülerinnen des Rudolf-Diesel-Gymnasiums, auf dem sie vor Kurzem erst ihr Abitur gebaut hatte, ihre Theaterkollegen vom Neuen Theater Mering und natürlich alle Familienmitglieder und Freunde.
„Auch mein Vater hat E-Mails verschickt mit dem Aufruf, mich zu unterstützen“, meinte Ricarda Martin. Sie selbst hatte die Abstimmung im Internet verfolgt und auch am letzten Tag noch einmal für sich geworben. „Ich habe gesehen, dass ich hinten lag und hab noch mal alles mobilisiert – aber es hat nicht gereicht. Und deshalb habe ich mich natürlich riesig gefreut, dass es letztlich doch geklappt hat – gerechnet habe ich eigentlich eher nicht damit“, meinte sie.
„Das war schon ein heißes Rennen“, meinte auch Mutter Ingrid Martin, die sich zusammen mit ihrem Mann Andreas natürlich auch für ihre Tochter freute.
Das Mobilisieren aller Freundeskreise machte sich schließlich bezahlt. Zwar lag Ricarda Martin im Internet mit 274 Klicks noch hinter der Kissinger Kunstradfahrerin Nina Langner, die es dort auf 286 Stimmen brachte, dafür aber lag sie bei den Votings per Telefon und SMS klar vorne. 209 Anrufe wurden für die Meringerin gezählt, deren 68 es für Nina Langner. Und auch bei den SMS-Stimmen hatte die Turnerin mit 101 die Nase vorn. Nina Langner brachte es hier auf 31. Keine Chance, in den Zweikampf einzugreifen, hatte die Dritte im Bunde, die Friedberger Kanutin Paula Malchers. Sie kam auf 36 Klicks im Internet, 16 Anrufe und sechs SMS.
Am Ende also hatte Ricarda Martin dank ihrer Siege in zwei Teilbereichen mit 42 Punkten Platz eins erobert, vor Nina Langner (39) und Paula Malchers (30).
Gefeiert wurde bislang noch nicht groß, denn zunächst stand am Freitag noch etwas anderes an: Der Abiturball, auf den sich die 18-Jährige besonders freute. „Da werden wir vielleicht auch auf diesen Erfolg anstoßen“, meinte sie.
Die Meringer Turnerin, die bayerische Meisterin der Leistungsklasse 3 geworden war, kam erst vor Kurzem von ihrer Abifahrt nach Lissabon zurück. „Das war einfach traumhaft. Lissabon ist schön, die Altstadt mit den kleinen Gassen hat uns gut gefallen und auch die Abenwaren de an der Strandpromenade waren toll“, erzählte sie. Allerdings bekam die Gruppe auch etwas von den Waldbränden mit, die dort wüteten. „Unser Pilot hat uns gesagt, dass wir durch die Rauchwolken der Brände geflogen sind“, sagte sie.
Ihrem TSC Mering wird das sympathische Mädchen allerdings nun eine ganze Weile fehlen. Ricarda Martin wird noch ein bisschen ihre Freiheit genießen, ehe es dann im August wieder auf Reisen geht. Dann allerdings gleich ganz schön weit weg, denn die 18-Jährige wird ein freiwilliges Jahr in Afrika, genauer gesagt in Namibia verbringen. „Am 11. August geht’s los und am 31. Juli 2018 komme ich wieder heim“, erzählte sie und man konnte die Vorfreude auf dieses Abenteuer in ihrer Stimme spüren.