Deutschland und die Stars
Zu „Ach Boris“(Die Dritte Seite) vom Samstag, 1. Juli: Der Bericht über Boris Becker reflektiert in präziser Form die Mentalität und Verhaltensweise vieler Deutscher im Umgang mit ihren „Stars“und „Prominenten“. Zuerst werden „Helden & Stars“geschaffen und hochgejubelt und dann vom Himmel geholt und mit Dreck beworfen, natürlich auch unterstützt von den Medien. In vielen Fällen werden auch noch „Geschichten“produziert, die jegliche Art von Fakten und Realität vermissen lassen. Man braucht sich deshalb nicht zu wundern, wenn Sportler wie Becker, Schumacher, Beckenbauer etc. ihren Wohnsitz ins Ausland verlegt haben, und dies nicht nur ausschließlich aus steuerlichen Gesichtspunkten. Rainer Kraus, Augsburg
Ein Einwanderungsgesetz!
Zu „Einwanderungsland Nummer zwei“(Politik) vom 30. Juni: Seit circa 30 Jahren versuchen die Politiker nahezu aller Parteien, ein Einwanderungsgesetz auf die Beine zu stellen. Vergebens! Vorbilder gibt es ja, zum Beispiel Kanada. Damit wäre auch der ewige Streit der CSU wegen der 200 000-Obergrenze vom Tisch. Die Bundestagswahl wird zeigen, ob dieses Thema auf dem Wahlprogramm steht. Ernst Knörrer, Königsbrunn
Wo leben wir denn?
Zu „Justiz ermittelt gegen Vatikan Kardi nal wegen Missbrauchs“(Politik) vom 30. Juni: Wann endlich begreifen die katholische Kirche und der Papst, dass es so nicht mehr weitergeht? Diese Ordensdiener sind Menschen, keine Schaufensterpuppen. Ja, wo leben wir denn? Seit hunderten von Jahren missbraucht die Kirche mit ihrem dämlichen Zölibat diese Menschen – für mich kein Wunder, wenn dann diese Ordensdiener Kinder missbrauchen. Franz Blochum, Dirlewang
Meine Hochachtung!
Zum Leitartikel „Die deutsche Wirtschaft droht heiß zu laufen“von Stefan Stahl am 30. Juni: Ihr Leitartikel ist ausgezeichnet und trifft den sprichwörtlichen „Nagel auf den Kopf“. Respekt und Hochachtung! Leider wird Ihre Warnung – so befürchte ich – weitgehend ungehört verhallen und/oder verdrängt werden. Mich erinnert der unweigerliche Marsch in den Untergang an das Menetekel an der Wand „Mene, mene, tekel, upharsin“– „gezählt, gezählt, gewogen, verteilt“. Wenn der EZB unter der diabolischen Führung von Mario Draghi (bekanntlich Ex-Mitarbeiter von Goldman Sachs) nicht in letzter Minute noch jemand in den Arm fällt, sehe ich dunkelschwarz! Peter Dworak, Krumbach
Hässliche Krake
Zu „Ein neuer Großbuchstabe stellt sich vor“(Feuilleton) vom 30. Juni: Die Entwicklung der Druck- und Schreibschrift als Kommunikationsmittel stellt in der Menschheitsgeschichte einen einmaligen kulturellen Vorgang dar. Die Bandbreite ihres Erscheinungsbildes schwankt seit Jahrhunderten zwischen brillant und scheußlich, künstlerisch und praktisch. Ausgehend vom menschlichen Erfindungsdrang gab es kaum einen Stillstand, wie nun das neueste Produkt des Rechtschreibrates beweist. Es war aber auch wirklich höchste Zeit, das Problem des „scharfen S“endgültig zu lösen, bevor der jahrelang tobende Rechtschreibstreit in massive Auseinandersetzungen ausartet. Nun denn, das Ergebnis liegt vor uns: eine nicht nur typografisch hässliche Krake. Der verstorbene, weit über Augsburg hinaus anerkannte Grafikdesigner Hermann Ay hat wahrscheinlich begonnen, im Grab zu rotieren… Ulrich Lohrmann Augsburg