Steuern und Sinn
Zu „Union will Familien massiv unter stützen“(Seite 1) vom 30. Juni: Hier werden von unserer CSU Steuergeschenke vor der Wahl versprochen. Man spricht von 15 Milliarden pro Jahr für die Bürger und vergisst aber zu erwähnen, dass der Reallohnzuwachs in den letzten 15 Jahren so gut wie nicht vorhanden ist. In dem Zeitraum von 1992 bis 2012 sank der Reallohn um 1,6 Prozent. Hier muss angesetzt und für Familien die Kita-Kosten kompensiert werden. Der Steuerfreibetrag muss hier deutlich angehoben werden (10 000 Euro und der Kinderfreibetrag ebenso). Der Soli muss zweckbestimmt eingesetzt und die Höhe des Solis an das Einkommen angepasst werden. Vernünftiger Wohnraum zu bezahlbaren Preisen sind wichtiger als die 15 Milliarden Verteilung. Hier muss angesetzt werden. Alles andere hat keinen Sinn. Horst Jung, Friedberg
Seehofers Leistung?
Zu „,Bayern blüht‘“(Bayern) vom 30. Juni: In der Tat: Bayern blüht, von der Wirtschaft bis zu den Alpenrosen – und das soll alles Seehofers Werk sein? Wie der Historiker Thomas Schlemmer in einem
feststellte, hatte Bayern einfach Glück, und dieses Glück ist vielfältig. Das fängt an mit den ausgebombten Rüstungsbetrieben im Dritten Reich, die hier relativ sichere Standorte fanden und dann auch blieben, und geht bis zu den herrlichen Landschaften und Kulturdenkmälern, die Kapital, Kunst und Tourismus immer schon anzogen. Der wirkliche Wert Seehofers ließe sich vielleicht messen, wie er in einem Land wie MecklenburgVorpommern mit seinen Erfolgsansprüchen punkten würde. Rudolf Amann, Sulzberg