Zehn Verletzte bei Junggesellen Abschied
Im Ostallgäu kippt ein Traktoranhänger mit einer Gruppe Männer um. Auf den Fahrer wartet nun einiger Ärger
Waal/Emmenhausen Es sollte ein fröhlicher Tag unter Freunden werden, doch dann kam es anders: Ein Junggesellen-Abschied im Waaler Ortsteil Emmenhausen (Ostallgäu) hat am Samstagnachmittag ein abruptes Ende gefunden. Sieben Männer wurden bei einem Unfall leicht und drei schwer verletzt. Einen weiteren erwarten mehrere Anzeigen.
Doch was ist passiert? Die Männer im Alter zwischen 25 und 39 Jahren waren auf einem umgebauten Anhänger im Ort unterwegs, der von einem Traktor gezogen wurde. Auf dem Hänger wurde laut Polizei Bier getrunken. Beim Wenden auf einem abschüssigen Platz kippte der Anhänger plötzlich um, zehn Männer stürzten auf die Fahrbahn.
„Viele erlitten Schnittverletzungen durch Glasscherben“, teilte ein Polizist auf Nachfrage mit. Drei Männer wurden am Kopf und im Bereich des Brustkorbs schwer verletzt. Zwei von ihnen kamen mit Rettungshubschraubern in Kliniken nach Kempten und Memmingen. Sechs weitere wurden mit Rettungswagen in umliegende Krankenhäuser gefahren und teils ambulant versorgt. Für keinen Beteiligten besteht laut Polizei Lebensgefahr.
Den 34-jährigen Fahrer der Zugmaschine, der im Gegensatz zu den meisten Fahrgästen nüchtern war, erwarten nun mehrere Anzeigen – unter anderem wegen fahrlässiger Körperverletzung und Verstößen gegen das Pflichtversicherungsgesetz sowie die Abgaben- und Zulassungsverordnung. An den Pritschenanhänger war ein Geländer und eine Treppe aus Holz angebaut. Die Festgesellschaft saß nach Angaben der Polizei auf Bierzeltgarnituren, die lose auf dem Anhänger standen. Da dieser sonst nur für landwirtschaftliche Zwecke verwendet wird, ist er im Prinzip zulassungsfrei. Dies gilt laut Polizei aber nicht für die „Sondernutzung“am Samstagnachmittag.
„Solche Wagen sieht man bei Junggesellenabschieden inzwischen öfter in der Region“, sagt Bella Dost, die zu dem Verein Helfer vor Ort in Waal gehört. Sie war mit ihrem Sohn Michael eine der ersten Helfer am Unfallort. „Es war sehr stressig“, beschreibt sie. „Wir sind alles Waaler, da kennt man die Verletzten zum Teil“, sagt Michael Dost. Das sei immer schwieriger, als Fremde zu versorgen.