Friedberger Allgemeine

Zehn Verletzte bei Junggesell­en Abschied

Im Ostallgäu kippt ein Traktoranh­änger mit einer Gruppe Männer um. Auf den Fahrer wartet nun einiger Ärger

- VON KATHARINA MÜLLER

Waal/Emmenhause­n Es sollte ein fröhlicher Tag unter Freunden werden, doch dann kam es anders: Ein Junggesell­en-Abschied im Waaler Ortsteil Emmenhause­n (Ostallgäu) hat am Samstagnac­hmittag ein abruptes Ende gefunden. Sieben Männer wurden bei einem Unfall leicht und drei schwer verletzt. Einen weiteren erwarten mehrere Anzeigen.

Doch was ist passiert? Die Männer im Alter zwischen 25 und 39 Jahren waren auf einem umgebauten Anhänger im Ort unterwegs, der von einem Traktor gezogen wurde. Auf dem Hänger wurde laut Polizei Bier getrunken. Beim Wenden auf einem abschüssig­en Platz kippte der Anhänger plötzlich um, zehn Männer stürzten auf die Fahrbahn.

„Viele erlitten Schnittver­letzungen durch Glasscherb­en“, teilte ein Polizist auf Nachfrage mit. Drei Männer wurden am Kopf und im Bereich des Brustkorbs schwer verletzt. Zwei von ihnen kamen mit Rettungshu­bschrauber­n in Kliniken nach Kempten und Memmingen. Sechs weitere wurden mit Rettungswa­gen in umliegende Krankenhäu­ser gefahren und teils ambulant versorgt. Für keinen Beteiligte­n besteht laut Polizei Lebensgefa­hr.

Den 34-jährigen Fahrer der Zugmaschin­e, der im Gegensatz zu den meisten Fahrgästen nüchtern war, erwarten nun mehrere Anzeigen – unter anderem wegen fahrlässig­er Körperverl­etzung und Verstößen gegen das Pflichtver­sicherungs­gesetz sowie die Abgaben- und Zulassungs­verordnung. An den Pritschena­nhänger war ein Geländer und eine Treppe aus Holz angebaut. Die Festgesell­schaft saß nach Angaben der Polizei auf Bierzeltga­rnituren, die lose auf dem Anhänger standen. Da dieser sonst nur für landwirtsc­haftliche Zwecke verwendet wird, ist er im Prinzip zulassungs­frei. Dies gilt laut Polizei aber nicht für die „Sondernutz­ung“am Samstagnac­hmittag.

„Solche Wagen sieht man bei Junggesell­enabschied­en inzwischen öfter in der Region“, sagt Bella Dost, die zu dem Verein Helfer vor Ort in Waal gehört. Sie war mit ihrem Sohn Michael eine der ersten Helfer am Unfallort. „Es war sehr stressig“, beschreibt sie. „Wir sind alles Waaler, da kennt man die Verletzten zum Teil“, sagt Michael Dost. Das sei immer schwierige­r, als Fremde zu versorgen.

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Foto: Thomas Metschl, dpa Mit diesem Anhänger waren die Männer unterwegs.

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