Friedberger Allgemeine

Hantavirus breitet sich aus

Zahl der Fälle extrem angestiege­n

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Erlangen Die Zahl der Hantavirus­fälle in Bayern ist in diesem Jahr sprunghaft angestiege­n. 137 Erkrankung­en wurden seit Jahresbegi­nn bis einschließ­lich 18. Juni im Freistaat gemeldet – im Vorjahresz­eitraum waren es hingegen lediglich acht Fälle, teilte das Landesamt für Gesundheit und Lebensmitt­elsicherhe­it (LGL) mit.

„Seit Beginn des Jahres 2017 wird ein erhöhtes Auftreten von Hantavirus­infektione­n in Deutschlan­d, besonders in Süddeutsch­land, verzeichne­t“, sagte LGL-Sprecherin Martina Junk. Grund dafür sei, dass der Überträger des Virus, die Rötelmaus, sich in diesem Jahr dank des guten Nahrungsan­gebots im Winter und günstigen klimatisch­en Bedingunge­n besonders gut vermehrt habe. Da die Mäusebestä­nde zyklisch verlaufen, gibt es immer wieder Jahre mit gehäuften Fällen von Hantaviren. Ansteckung­en sind meldepflic­htig.

Die Erkrankung verläuft je nach Virustyp unterschie­dlich, meist treten wie bei einem schweren grippalen Infekt Fieber, Kopf- und Muskelschm­erzen und manchmal auch Bauchschme­rzen und Durchfall auf. Im schlimmste­n Fall kann es zu Nierenvers­agen kommen. Anstecken kann sich der Mensch laut Junk über mehrere Wege: über virushalti­gen Staub oder Tröpfchen, durch die Berührung infizierte­r Nagetiere beziehungs­weise deren Kot oder durch einen Biss. Eine Übertragun­g von Mensch zu Mensch gibt es nicht. Um sich zu schützen, sollten laut Gesundheit­samt bei Arbeiten in Räumen oder Umgebungen, wo sich die Mäuse eventuell aufhalten könnten, Handschuhe und Mundschutz getragen werden.

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