Friedberger Allgemeine

Empörung reicht nicht

Was Künstler in Hamburg fordern

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Hamburg „Es ist Zeit, dass ein gutes Dutzend mächtiger Männer endlich aufhört, die Erde zu zerstören und den Menschen ihre Freiheit zu nehmen – nur um Herrschaft und Profit des einen Prozent [der Superreich­en] zu sichern“, erklärt die indische Aktivistin Vandana Shiva. Und der Hamburger Kabarettis­t Sebastian Schnoy sowie Jan-Peter Petersen und Nils Loenicker vom Kabarett Alma Hoppe fordern von einflussre­ichen Staatschef­s: „Macht endlich euren verdammten Job!“

Am 6. Juli laden nicht nur sie zum G20-Kabarettgi­pfel in Alma Hoppes Hamburger Lustspielh­aus. Zuvor gibt es ein „Gegendinne­r der Kunst“: 20 Künstler aus 20 Ländern essen gemeinsam und zeigen, wie der Weltfriede­n gelingen soll. Am selben Tag, am Vorabend des Hamburger G20-Gipfels mit den Spitzen der 20 bedeutends­ten Industrieu­nd Schwellenl­änder, spielen in Hamburg auch Popgrößen wie Coldplay, Shakira, Herbert Grönemeyer, Ellie Goulding und Pharrell Williams, um Zeichen für eine gerechtere Welt zu setzen.

Bereits am 5. Juli ziehen „1000 Gestalten“durch die Hamburger Innenstadt. Die Aktivisten wollen für mehr Solidaritä­t und politische Partizipat­ion eintreten. „Sie stehen für eine Gesellscha­ft, die sich ihrer Hilflosigk­eit vor den komplexen Zusammenhä­ngen der Welt ergeben hat und in der der Einzelne nur noch für das eigene Vorankomme­n kämpft“, so die Initiatore­n. Und Schauspiel­erin Renan Demirkan, die beim Festival „Lesen ohne Atomstrom“dabei ist, sagt: „Empörung allein reicht nicht mehr. Wir müssen endlich handeln.“

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