Friedberger Allgemeine

Das Lächeln

Jetzt füllt der Steirer volkstümli­chen Schlagerro­ck?

- VON WOLFGANG SCHÜTZ

München Es ist der Nachmittag vor der nächsten „größten VolksRock’n’Roll-Show der Welt“. Die Menschen strömen bereits zu Tausenden in Tracht ins Münchner Olympiasta­dion, während ihr Held Fragen beantworte­t. Nach dem ersten Konzert dieser Ausmaße vor einem Jahr am selben Ort spielte er diesen Sommer nun auch in Berlin und Hamburg Riesen-Open-Airs vor ausverkauf­ten Rängen, tritt demnächst sogar noch auf dem Hockenheim­ring vor wohl über 100 000 Zuschauern. Und Teil drei der Münchner Triumphe ist für 2018 auch bereits datiert, der 16. Juni, die meisten Karten sind schon verkauft.

Fragt also ein „Sie haben einen Hype erschaffen. Doch Hypes kommen und gehen. Haben Sie keine Angst, dass alles schlagarti­g vorbei sein könnte?“Andreas Gabalier sagt: „Nein, gar nicht. Ich bin ein Mensch, der mit beiden Beinen in der Gegenwart steht. Eher denke ich an die Vergangenh­eit, an die guten alten Zeiten, an meine Kindheits- und Jugenderle­bnisse. Da trauere ich so manchem nach. Beispielsw­eise, dass mein Vater und meine Schwester nicht mehr leben.“Dann spricht der Sohn eines Archi- und einer Lehrerin davon, dass er den Menschen mehr biete als nur Musik: „Es ist ein riesiges Lebensgefü­hl, das ich vermittle. Und ich glaube, dass die Menschen erkennen, dass ich grundehrli­ch bin, dass ich Geschichte­n aus meinem Leben erzähle. Geschichte­n von einem Bauernbuam.“

Der Reporter: „Sie haben mittlerwei­le die Schattense­iten der Popularitä­t kennengele­rnt. Ihre Worte werden auf die Goldwaage gelegt und manche Kritiker rücken Sie in die rechte Ecke“. Antwort des 32-Jährigen: „Stimmt, weil für manche das Wort ‚Tradition‘ mittlerwei­le eine seltsame Bedeutung hat. Aber ich verbinde Tradition mit positiven und schönen Erfahrunge­n – und so geht es anscheinen­d auch einer riesigen Menge an Menschen. Meistens rege ich mich über diese Kritik nicht auf. Aber wenn es zu weit geht, dann übergebe ich das meinem Anwalt, dann muss jemand mal in seine Schranken verwiesen werden. Man muss nicht mögen, was ich mache, aber man muss mich auch nicht so anschwärze­n.“

Einige Stunden später, es ist Samstag, 22 Uhr, Andreas Gabalier

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