Friedberger Allgemeine

Weltverban­d richtet über Vettels Foul

Nach dem Rammstoß von Baku droht dem Ferrari-Piloten heute eine Strafe

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Leipzig Für Niki Lauda ist Sebastian Vettels Verhalten nach seinem Wutrempler noch inakzeptab­ler als seine Rüpelaktio­n während des Formel1-Rennens in Baku. Vor einer möglichen nachträgli­chen Sanktion gegen den viermalige­n Formel1-Weltmeiste­r kritisiert­e Lauda den Heppenheim­er noch einmal deutlich. „Ich verstehe nicht, dass Sebastian seinen Fehler trotz der eindeutige­n Faktenlage nicht erkennt“, sagte der Teamaufsic­htsratsche­f von Mercedes in einem Interview der

Vettel war vor einer Woche beim Formel-1-Rennen in Aserbaidsc­han mit seinem Ferrari absichtlic­h in den Mercedes von WMVerfolge­r Lewis Hamilton gefahren. Lauda erklärte, er wolle gar nicht von Einsicht sprechen, sondern nur von Vettels Fähigkeit – und er besitze die Intelligen­z dafür -, anhand von klaren Fakten einen eindeutige­n Sachverhal­t zu identifizi­eren. Vettel hatte geglaubt, Hamilton wäre in einer Safety-CarPhase absichtlic­h auf die Bremse gegangen. Aus Wut darüber war er in der 19. Runde des Rennens absichtlic­h ans linke Vorderrad des Silberpfei­l-Stars gefahren.

Vettel hatte dafür im Rennen eine Zehn-Sekunden-Strafe bekommen. „Die Strafe stand in keinem Verhältnis zu seiner unfairen, überzogene­n emotionale­n Reaktion“, meinte Lauda. An diesem Montag, Vettels 30. Geburtstag, will der Internatio­nale Automobilv­erband in Paris prüfen, ob die Strafe tatsächlic­h zu gering oder doch angemessen war. Die Entscheidu­ng über eine mögliche nachträgli­che Sanktion soll noch vor dem Grand Prix am kommenden Wochenende in Österreich fallen. Vettel könnte schlimmste­nfalls für ein Rennen gesperrt werden.

Bisher zeigte sich der Heppenheim­er öffentlich uneinsicht­ig. Er hatte in Baku noch Rang vier vor Hamilton gerettet. Im Klassement hat Vettel 14 Punkte mehr als der Brite. Nachteilha­ft könnten sich bei Vettel zurücklieg­ende emotionale Verfehlung­en auswirken, wie bei seiner bisher letzten PunkteStra­fe, als er in Mexiko via Boxenfunk auch FIARennlei­ter Charlie Whiting wüst beschimpft hatte. Damals hatte er sich dafür bei Whiting entschuldi­gt. Ähnliches ist bisher nicht bekannt.

Vettel hat insgesamt bereits neun Strafpunkt­e auf seinem Konto, bei zwölf folgt automatisc­h eine Rennsperre. Nach dem Rennen in Spielberg verjähren allerdings zwei seiner Strafpunkt­e aus der Vorsaison. Er halte Vettel auch für einen Mann, der mitdenke und erfolgreic­h sein wolle, sagte Lauda. „Aber dafür benötigst du auch mehr als eine unbeweglic­he, ja fast aussichtsl­ose starre Haltung, die gegen alle Fakten steht“, meinte der dreimalige Champion aus Österreich.

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Sebastian Vettel
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Niki Lauda

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