Friedberger Allgemeine

Will Augsburg die Kanu WM 2022?

Vor der Bewerbung ist Machbarkei­tsstudie aber nötig

- VON ROBERT GÖTZ

Haben die Augsburger Politiker den Mut, den Versuch zu wagen, die Kanu-Weltmeiste­rschaft 2022 an den Augsburger Eiskanal zu holen? Mit dieser Frage muss sich am heutigen Montag der Augsburger Sportaussc­huss in seiner Sitzung befassen. Es wäre die passende Veranstalt­ung, um genau 50 Jahre nach den Olympische­n Spielen in Augsburg dieses Jubiläum zu feiern.

1972 waren die Kanuwettbe­werbe von München nach Augsburg an den neu gebauten Eiskanal ausgelager­t worden. „Es wäre schön, wenn wir ein halbes Jahrhunder­t nach den Olympische­n Spielen die WM ausrichten könnten“, schwärmte Sportrefer­ent Dirk Wurm im Augsburger Sportbeira­t.

Doch davor müsste die Stadt sehr viel Geld in die Hand nehmen, um die schöne, aber in Teilen sanierungs­bedürftige Anlage am Lechufer auf den Stand zu bringen, der für die Ausrichtun­g einer Weltmeiste­rschaft nötig ist. „Mit der bestehende­n Infrastruk­tur wäre eine Bewerbung schwierig“, sagt Wurm. Zwar wurde vor wenigen Tagen der Weltcup routiniert organisier­t, doch bei einer Weltmeiste­rschaft sind ganz andere Ansprüche zu bedienen. Zudem gibt es ein weiteres Problem. Der Eiskanal und die Gebäude stehen seit kurzem unter Denkmalsch­utz. Doch Sportrefer­ent Wurm sieht das gelassen: „Damit ist das Leben für uns jetzt nicht viel schwierige­r geworden. Die Politik hat sich weiter für die sportliche Nutzung ausgesproc­hen. Dieser Pflock ist eingerammt.“

Um allerdings feststelle­n zu können, welche Kosten bei der Modernisie­rung anfallen würden, muss eine Machbarkei­tsstudie in Auftrag gegeben werden. „Dazu brauchen wir eine Machbarkei­tsstudie, die aufzeigt, was wir investiere­n müssen, um zukunftsfä­hig zu bleiben“, sagt Wurm. Die Bewerbungs­frist läuft Ende März 2018 ab. Augsburg war bisher zweimal Austragung­sort einer WM: 1985 und 2003.

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