Für eine bessere Landwirtschaft
ÖDP-Veranstaltung auf dem Biobauernhof Kreppold
Aichach Friedberg „Eine bessere Landwirtschaft ist möglich“war das Thema einer Veranstaltung der ÖDP beim Biobauern Kreppold in Wilpersberg. Die Bundestagskandidatin der ÖDP, Constanze Tucher von Simmelsdorf, zeigte zunächst auf, dass die Art, wie Landwirtschaft betrieben wird, weitreichende Auswirkungen habe auf Ernährung, Umwelt, Handelsbeziehungen und sogar auf den Frieden in der Welt. Folgen einer industriell betriebenen, wachstumsorientierten Landwirtschaft seien mit Antibiotika und Herbiziden belastete Nahrungsmittel, zerstörte Böden, belastetes Grundwasser und Flüchtlingsströme, die auch mit der Zerstörung der kleinbäuerlichen Landwirtschaft z. B. in Afrika zusammenhängen. Eine neoliberale Agrarpolitik mit den Freihandelsabkommen lasse die Preise und Qualität der Waren sinken, was auch in Europa zu Höfesterben führe. Papst Franziskus habe das Problem in der Enzyklika „Laudato si“auf den Punkt gebracht: „Diese Wirtschaft tötet.“
Das Ideal einer bäuerlichen Landwirtschaft, die regional, saisonal und ökologisch produziert, sei nur durch die entsprechenden politischen Rahmenbedingungen und ein entsprechendes Verbraucherverhalten zu erreichen. Eine Rahmenbedingung wäre, bei den Kosten für die Trinkwasseraufbereitung bei zu hoher Nitratbelastung das Verursacherprinzip anzuwenden und nicht die Kosten dem Steuerzahler aufzubürden. In den Schulen müsste der Wert nachhaltigen Wirtschaftens und Konsums betont werden. Unterricht im Kochen, der den Wert der Nahrungsmittel bewusst mache, sei an allen Schularten nötig. Eine Einflussnahme der Wirtschaft in den Schulen sei zu unterbinden.
Der Artikel 151 der Bayr. Verfassung sagt: „Die gesamte wirtschaftliche Tätigkeit dient dem Gemeinwohl …“. Die ÖDP fordert nach dem Motto „Mensch vor Profit“von Konzerninteressen unabhängige, nur dem Gemeinwohl dienende Politik und nimmt deshalb keine Firmenspenden an.
Bei Kaffee und Kuchen gab es angeregte Gespräche, und Stephan Kreppold zeigte den interessierten Besuchern bei einer anschließenden Hofbesichtigung, wie er mit Kreativität und Hingabe für eine bessere Landwirtschaft einsteht.