Salto mortale rückwärts in der Verkehrspolitik
Leserbriefe Zu Berichterstattung über die geplante Sanierung der AIC 25 alt: „Salto mortale rückwärts“ist das neue Motto der Friedberger Verkehrspolitik. Vor nicht allzu langer Zeit gelang es, die Anwohner der alten AIC 25 durch den Bau der AIC 25 neu von Lärm, Gestank und Erschütterungen zu entlasten. Jetzt scheint die Phase der relativen Ruhe aber zu Ende zu gehen. Die Stadt plant, die Anwohner mit dem Ausbau der alten Straße zu beglücken. Geschwindigkeitsbeschränkungen sollen fallen. Auf die Sperrung für den Schwerlastverkehr wird verzichtet. Die überwunden geglaubten Probleme kehren zurück, insbesondere auch die erhöhten Unfallrisiken. Begegnen sich zwei schwere Lkw auf der Wulfertshauser Straße in FriedbergOst, müssen sie auf den Fußweg ausweichen, weil die Fahrbahn zu eng ist.
Der Belag der alten AIC25, jetzt Gemeindeverbindungsstraße zwischen Friedberg und Derching, ist in einem schlechten Zustand und muss dringend erneuert werden. Das steht außer Zweifel. Doch die alleinige Erneuerung des Belags genügt den Ansprüchen der Ratsherren nicht. Sie wollen Unfallrisiken durch gefrierende Wasseransammlungen und Kuppen beseitigen. Risiken, die auch dem häufigen Nutzer der Trasse bisher nicht aufgefallen sind. Neue Drainagen sollen verlegt und unübersichtliche Hügel abgetragen werden. Dadurch lässt sich das Tempolimit zwischen Friedberg-Ost und Wulfertshausen auf 100 km/h anheben. Wenn die Nachteile der großen Ausbauvariante die Vorteile bei Weitem überwiegen – warum dieser Aufwand? Offensichtlich leiden die zuständigen Politiker unter Fördermittelitis. Norbert Schneider, Friedberg