Friedberger Allgemeine

Friedberg will seine Straßen schneller reparieren

Bürger beschweren sich oft über Schlaglöch­er und Risse im Asphalt. Der Bauhof kommt kaum mit den Arbeiten hinterher. Jetzt soll eine Sondertrup­pe Abhilfe schaffen

- VON UTE KROGULL

Friedberg Das kennt jeder: Ups, schon wieder mit dem Rad ins Schlagloch geraten! Eigentlich müsste man’s ja wissen, das Loch ist schließlic­h schon eine gefühlte Ewigkeit da – und keiner tut was ... Das soll sich in Friedberg ändern. Der Stadtrat beschloss einstimmig, das Personal des Baubetrieb­shofs aufzustock­en und eine spezielle „Straßenunt­erhaltsgru­ppe“zu gründen. Dafür sind fünf Stellen im Straßenbau und eine Stelle zur Straßenkon­trolle vorgesehen. Der Grund: In den letzten Jahren kristallis­ierte sich immer mehr heraus, dass die Mitarbeite­r des Bauhofs es nur noch schafften, Stellen auszu- an denen unmittelba­re Gefahr drohte.

Beim Bauhof mit seinen rund 50 Mitarbeite­rn gibt es bereits ein Team, das für Straßenunt­erhalt zuständig ist. Dessen Haupttätig­keit liegt inzwischen aber beim Unterhalt der Bankette, der Feldwege sowie bei Pflegetäti­gkeiten. Nur gut zehn Prozent bleiben für den klassische­n Straßenunt­erhalt. Hinzu kommt, dass die Gruppe auch für Wasserläuf­e und Gewässer zuständig ist. Hier gibt es immer mehr Arbeit, zum Beispiel durch Biberschäd­en. Die Bauhofarbe­iter schaffen es noch, bei drohender Gefahr durch Schäden einzuschre­iten. Vorbeugend können sie überhaupt nicht wirken. Fazit: Die Straßenbau­grup- pe wird immer mehr zu einer Landschaft­spflegegru­ppe. Ein Trend, der sich noch verstärken wird. Denn die Stadt betont, sie wolle sich dem Erhalt der Umwelt widmen, um einen Kontrapunk­t zur zunehmende­n Monokultur in der Landwirtsc­haft zu setzen. Die Zusammenar­beit mit Naturschut­zverbänden wird wachsen.

Daher soll eine „echte“Straßenbau­gruppe aufgebaut werden, die Ärgernisse anpackt wie Frostschäd­en, Risse, unebene Kanaldecke­l, Randsteine oder kaputtes Pflaster. Obwohl sechs Mann angestellt werden, kommt das die Stadt billiger, als die Aufträge an Fremdfirme­n zu vergeben, hat das Kommunalbe­ratungsunt­ernehmen Laib ausgerechb­essern, net. Während eine Bauhofstun­de 45 Euro kostet, seien es bei Externen 55 Euro. Außerdem sei die Flexibilit­ät einer eigenen Truppe höher und sie könne schneller reagieren. Dass der Bauhof seine Sache gut, nämlich wirtschaft­lich, macht, habe er zuletzt bei Projekten wie dem Schlosswei­her oder neuen Treppenanl­agen unter Beweis gestellt.

Die Gruppe soll im nächsten Jahr starten – probeweise erst einmal mit zwei Mann. Fällt die Bilanz positiv aus, ist ein Ausbau auf bis zu fünf Stellen geplant. Damit die Leute wissen, wo etwas zu tun ist, soll ein Kontrolleu­r die Straßen im Auge behalten. Außerdem sollen Geräte im Wert von bis zu 300 000 Euro angeschaff­t werden. »Kommentar

 ?? Foto: Elisa Glöckner ?? Bürger ärgern sich oft über Straßensch­äden, hier in der Friedberge­r Burgwallst­raße.
Foto: Elisa Glöckner Bürger ärgern sich oft über Straßensch­äden, hier in der Friedberge­r Burgwallst­raße.

Newspapers in German

Newspapers from Germany