Gestaltung der Ortsmitte wird vorangetrieben
Der Rieder Gemeinderat steckt den Rahmen ab und lässt Angebote von Planungsbüros einholen. Das Quartierskonzept kommt
Ried Im nächsten Jahr soll im Zentrum Rieds der Edeka-Markt öffnen. Mit dem Bau des Gebäudes wurde die KIZ-Unternehmensgruppe aus Bad Soden-Salmünster beauftragt. Nachdem das Projekt nun auf den Weg gebracht ist, kann auch mit den bereits vor einem Jahr beschlossenen vorbereitenden Untersuchungen begonnen werden.
Dafür müssen nach einem entsprechenden Beschluss des Gemeinderats Angebote für ein Planungsbüro eingeholt werden. Für eine konkretere Leistungsbeschreibung als Ausschreibungsgrundlage wurden neun Vertiefungsbereiche vorgeschlagen.
Auf der Vorschlagsliste stehen die Neugestaltung des Dorfplatzes, die Fläche östlich des Eisenbachs für das Seniorenwohnen, die Erweiterung des innerörtlichen Fuß- und Radwegenetzes, die Verkehrsberuhigung in der Ortsmitte, ein barrierefreier Zugang zur Veranstaltungshalle, der nördliche Zugang zum Friedhof, die Parkplatzfläche vor der Metzgerei, der Kreuzungsbereich Hörmannsberger, Sirchenrieder, Zillenberger und Hauptstraße sowie Naherholungs-und Grünflächen nördlich des Lebensmittelmarktes. Für die vorbereitenden Untersuchungen ist ein Zeitrahmen von zehn Monaten angesetzt. Nach Wunsch des Gemeinderats kann inzwischen auch die Anschubfinanzierung beim Bayerischen Arbeits- und Sozialministerium beantragt werden.
Das Thema Quartierskonzept habe man lange Zeit geschoben, er- klärt Bürgermeister Erwin Gerstlacher. Dabei handelt es sich um einen ganzheitlichen Ansatz mit dem Ziel, die besonderen Lebensbereiche von Senioren unter Einbeziehung aller Ortsteile zu betrachten und darauf aufbauend konkrete Maßnahmen zu entwickeln. Was den Förderumfang betrifft, habe sich das Abwarten gelohnt. Aufgrund einer zum ersten April geänderten Richtlinie sei der Förderzeitraum für einen sogenannten „Kümmerer“von zwei auf vier Jahre verlängert und der maximale Zuwendungsbetrag von 40000 auf 80 000 erhöht worden. Mit Blick auf die in der Konzeption enthaltenen Umsetzungsbausteine erscheine ein Zeitraum von vier Jahren durchaus sinnvoll, zumal ja die Planstelle des Kümmerers nicht mehr als 15 Wochenstunden umfassen solle. Die Konzeption der Gemeinde wurde bereits durch die Koordinationsstelle „Wohnen im Alter“sowie durch das Sozialministerium vorgeprüft und für gut befunden.
Jahresrechnung Zur Kenntnis nahm der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung auch die von Geschäftsführer Andreas Sausenthaler vorgestellte Jahresrechnung 2016, sodass sie nun dem örtlichen Rechnungsprüfungsausschuss vorgelegt werden kann. Dies könne man beruhigt und mit gutem Gewissen tun, denn Ried habe bekanntlich solide Finanzen, betonte Bürgermeister Gerstlacher. „Man sieht es ja im Gemeindegebiet: Es passiert sehr viel“, kommentierte er und ergänzte: „Wir geben das Geld genau zum richtigen Zeitpunkt aus.“Das Jahr 2016 schloss deutlich besser ab als geplant, erläuterte Sausenthaler. Im Verwaltungshaushalt konnte ein Überschuss von 1,415 Millionen Euro erwirtschaftet werden. Er wurde dem Vermögenshaushalt zugeführt. Dieses Ergebnis liege um das Zweieinhalbfache über dem Ansatz. Hierfür seien Minderausgaben, aber vor allen Dingen auch Mehreinnahmen verantwortlich.
Die im Jahr 2016 getätigten Investitionen konnten rücklagenneutral finanziert werden, so zum Beispiel der Krippenbau in Ried mit circa 450000 Euro, die Planungsleistungen zur Grundschulerweiterung mit circa 158000 Euro oder auch der allgemeine Grunderwerb mit 525000 Euro. Einige Investitionsmaßnahmen kamen jedoch nicht zur Ausführung, sodass sich diese Ausgabeverpflichtungen lediglich in das Folgejahr verschieben. Die SollRücklage beläuft sich zum Jahresende auf rund 6,323 Millionen Euro. Des Weiteren ist die Gemeinde schuldenfrei und stehe somit auf sehr soliden Beinen.