Friedberger Allgemeine

Der Schmerz bleibt

Der Partner von Guido Westerwell­e spricht über seinen Verlust

- VON MICHAEL STIFTER

Augsburg Als Guido Westerwell­e stirbt, bleibt für seinen Partner Michael Mronz die Welt stehen. Noch heute, über ein Jahr später, redet er manchmal im Präsens über den Mann, mit dem er so viele Jahre seines Lebens geteilt hatte. Als wäre er immer noch da. In einem Interview spricht Mronz erstmals über den Verlust und seinen schwierige­n Weg zurück in den Alltag: „Ich weiß nicht, ob ich irgendwann vollständi­g verstehe, was tatsächlic­h passiert ist. Ich glaube, ich werde Guidos Tod nie richtig realisiere­n. Es ist alles so schwer nachzuvoll­ziehen“, sagt er im Gespräch mit der

Nach dem Ende der politische­n Karriere des früheren Bundesauße­nministers und FDP-Chefs wollte das Paar ein neues Leben anfangen. Doch ihnen blieb nicht viel Zeit. Westerwell­e erkrankte an Blutkrebs. Er erholte sich, schöpfte neue Hoffnung und verlor am Ende doch. Im März 2016 starb er – mit nur 54 Jahren. Sein Mann verabschie­dete sich mit berührende­n Worten: „Wir haben gekämpft. Wir hatten das Ziel vor Augen. Wir sind dankbar für eine unglaublic­h tolle gemeinsame Zeit. Die Liebe bleibt.“Unterzeich­net waren diese Zeilen nicht nur von ihm, sondern auch von Westerwell­e.

Heute führt Mronz die „Westerwell­e Foundation“, eine gemeinnütz­ige Stiftung, die vor allem Existenzgr­ünder in Afrika unterstütz­t. Er verbringt viel Zeit in New York. Sein Plan sah anders aus. Eigentlich wollte er mit seinem Mann einmal dort leben. Alleine fühlt er sich trotzdem nicht. „Guido ist ein Teil meines Lebens, er hat mich geprägt. Und das tut er noch immer“, sagt er. „Unser gemeinsame­r Kompass fürs Leben führt mich weiterhin.“

 ?? Foto: dpa ?? Guido Westerwell­e und Michael Mronz: Dieses Foto wurde bei der Trauerfeie­r Anfang April 2016 verteilt.
Foto: dpa Guido Westerwell­e und Michael Mronz: Dieses Foto wurde bei der Trauerfeie­r Anfang April 2016 verteilt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany