Friedberger Allgemeine

Ein Dach für Eisbahn II wäre die optimale Lösung

Die Baumaßnahm­en sind fast abgeschlos­sen, doch nun muss die Stadt entscheide­n, ob noch eine Überdachun­g kommt. Aber kann sie sich das leisten?

- VON ANDREA BOGENREUTH­ER

Der Wunsch nach einem Dach über der Eisbahn II im Augsburger CurtFrenze­l-Stadion ist groß. Nicht nur bei den Nutzern, den Eiskunstlä­ufern, Hobby-Eishockey-Gruppen, Eisstocksc­hützen und Publikumsl­äufern, die die Bahn während der Wintermona­te nahezu rund um die Uhr belegen. Auch die Stadträte im Augsburger Sportaussc­huss betonten in ihrer vergangene­n Sitzung, wie notwendig diese Maßnahme gerade für den Breitenspo­rt wäre.

Erst mit einer Einhausung oder Überdachun­g der Bahn II wäre die Sanierung des Curt-Frenzel-Stadions auch wirklich vollständi­g abgeschlos­sen. Denn dann könnten auch Schulen, Vereine und die Publikumsl­äufer witterungs­unabhängig das Eis nutzen. Bisher war die Überdachun­g der Bahn II zwar immer wieder als Punkt in die Sanierungs­pläne aufgenomme­n worden, aufgrund der hohen zu erwartende­n Kosten aber auch immer wieder verschoben worden. Nun scheint sich aber die letzte Gelegenhei­t zu bieten, das fehlende Detail der Sa- durchzufüh­ren. Denn die Erneuerung der provisoris­chen Umkleide-Container steht an. Dafür sind im Haushalt 2016 bereits 700 000 Euro eingestell­t. Doch es mache keinen Sinn, die Container jetzt zu sanieren, wenn doch noch eine Überdachun­g kommen sollte, teilte Sportrefer­ent Dirk Wurm den Stadträten mit.

Deshalb stellte er im Sportaussc­huss nun die entscheide­nde Frage: Überdachun­g oder nicht? „Es ist die letzte Chance, dieses Thema abzuprüfen. Wenn wir das jetzt nicht machen und nur die Umkleidege­bäude erneuern, hat sich die Überdachun­g erledigt“, machte Wurm deutlich, dass diese Entscheidu­ng nun möglichst zügig, also noch in diesem Jahr, fallen sollte.

So brachte Wurm gemeinsam mit der Sportverwa­ltung den Vorschlag ein, vorerst auf die Erneuerung der Umkleide-Container zugunsten einer baldmöglic­hen Überdachun­g oder Einhausung zu verzichten. Dafür soll ein Teil der zur Verfügung stehenden Gelder in die Planung und Kostenermi­ttlung für eine witterungs­unabhängig­e Lösung ge- steckt werden. Wurm rechnet damit, dass eine entspreche­nde Vorentwurf­splanung mit Grobkosten­schätzung wohl bis zum Dezember erstellt werden könnte. Dann müsste der Stadtrat darüber abstimmen, ob die Stadt diese Baumaßnahm­e finierung nanziell stemmen kann. „Das ist sicher vernünftig. Wenn wir später irgendwann darauf kommen, doch noch eine Überdachun­g zu machen, hätten wir viel Geld kaputt gemacht“, sprach sich Günter Göttling (CSU) für diese Lösung aus. Auch Martina Wild (Bündnis 90/Die Grünen) stimmte der „noch ausstehend­en Maßnahme, die unbedingt notwendig ist“, zu und regte zugleich ein Solardach an.

Fraktionsü­bergreifen­d unterstütz­ten die Sportaussc­huss-Mitglieder den Vorschlag – wohl wissend, dass es angesichts der zu erwartende­n Kosten schwierig werden wird, für die Überdachun­g der Bahn II im Stadtrat eine Mehrheit zu bekommen. „Das wird ein weiterer Millionenb­etrag“, gab Wurm ganz unumwunden zu, „es wird nicht einfach angesichts anderer Investitio­nen, die in der Stadt anstehen.“Trotzdem beschlosse­n die Sportaussc­huss-Mitglieder einstimmig, dass das Projekt Überdachun­g Bahn II weiterverf­olgt wird.

Sollte der Plan Ende des Jahres dann doch abgeschmet­tert werden, sollen die Container, die schon jetzt reparaturb­edürftig sind, so schnell wie möglich erneuert werden. Gibt es aber eine Entscheidu­ng für eine Überdachun­g, könnte das Sportund Bäderamt der Stadt die derzeit schon gefährdete­n Bereiche in den Containern – insbesonde­re die aufgeweich­ten und somit durchbruch­gefährdete­n Bodenplatt­en – in Eigenleist­ung sanieren. So ließe sich die schwierige Platzsitua­tion mit der provisoris­chen Container-Lösung durchaus noch zwei bis drei Jahre überbrücke­n.

 ?? Foto: Siegfried Kerpf ?? Mit einem Dach über der zweiten Eisbahn würden auch Schulklass­en und der Publikumsl­auf gute Bedingunge­n im Schleifgra­ben vorfinden.
Foto: Siegfried Kerpf Mit einem Dach über der zweiten Eisbahn würden auch Schulklass­en und der Publikumsl­auf gute Bedingunge­n im Schleifgra­ben vorfinden.

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