Friedberger Allgemeine

Die Wahrheit über unser Kino

- VON WOLFGANG SCHÜTZ kino@augsburger allgemeine.de

Liebe Kino-Romantiker und natürlich auch -innen, es hilft ja nichts. In einer Unterhaltu­ngsindustr­ie, wie es die Filmbranch­e nun mal ist, zählt ja vor allem, was hinten raus kommt – und das sind Zahlen. Die gibt es jetzt über das Produktion­sjahr 2016 und damit ein Stück kalte, klare Wahrheit über das, was in Europa geguckt wird. Wer will, kann daran auch seine Schlüsse über wahre Verhältnis­se ziehen, zu den USA, innerhalb der EU und in Deutschlan­d.

1. Deutschlan­d schwächelt Es wäre ein Rekordjahr des Kinos in Europa geworden – aber mit 7,04 Milliarden Euro Einspieler­gebnis blieb das Ergebnis doch hinter dem Höchststan­d 2015 zurück. Weil in Deutschlan­d der Markt um 12,3 Prozent einbrach. Das bedeutet: Schlusslic­ht in Europa. Warum? kein Schweiger-Knaller, nichts in „Fack ju Göhte“- Dimensione­n.

2. Die USA überragen Der Anteil der Filme aus den USA ist um gut vier auf 67,4 Prozent gestiegen – über zwei Drittel also! Und „Star Wars“war dabei noch nicht mal ausschlagg­ebend. Auf Platz eins nämlich: „Pets“mit fast 27 Millionen Besuchern; gefolgt von „Findet Dorie“. Der beste Film ohne USBeteilig­ung war die italienisc­he Komödie „Der Vollposten“(Platz 19). US-unterstütz­t landeten weiter vorne als beste europäisch­e Filme J.K. Rowlings „Fantastisc­he Tierwesen …“(3) und „Bridget Jones’ Baby“(10). Der beste deutsche Film findet sich unter den Top 20 der europäisch­en Filme: „Willkommen bei den Hartmanns“mit gut drei Millionen Zuschauern.

3. Das Nationale wächst Es wurden mehr Filme in Europa produziert als je zuvor: 1740 in einem Jahr! Und so wenige - wie ganz lange nicht - waren europäisch­e Koprodukti­onen, drei Viertel rein nationale Angelegenh­eiten. Insgesamt führte das aber zu einem Rückgang der Besucherza­hlen bei europäisch­en Filmen.

Kino aktuell

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany