Merchinger Seglerheim nimmt Gestalt an
Bis zum Seefest Mitte Juli soll das Dach über den Containern fertig sein. Ein Architekt hat die Planung in die Hand genommen. Wie das Gelände am Mandichosee gestaltet wird
Merching Nach dem Umzug der Segler im vergangenen Herbst ging es schnell mit der Baugenehmigung: In den vergangenen Tagen wurde bereits der Dachstuhl für das Merchinger Seglerheim gesetzt. Wie mehrfach berichtet, musste die Firma Uniper – früher Eon – am Mandichosee eine Fischtreppe bauen und hatte deswegen 2015 der Gemeinde Merching das Segelgelände gekündigt. Der Umzug war für den Verein ein Kraftakt, aber inzwischen nimmt das neue Heim Form an.
„Bis zum Seefest am 15. und 16. Juli, an dem die Segler auch ihr 40-jähriges Jubiläum nachfeiern wollen, sollte das Dach komplett sein“, Thaddäus Rdest zufrieden. Der Architekt, selbst Gründungsmitglied und aktiver Segler bei den Merchingern, hat als neues Heim eine raffinierte Konstruktion gewählt: Die vorhandenen Container, die den Seglern bisher als Heim dienten, wurden wiederverwendet, neu angeordnet und durch zwei weitere ergänzt. Sie dienen nun als Grundgerüst für die Überdachung.
„Ursprünglich hatten wir das Ganze zweistöckig geplant, mit Blick auf den See“, sagt er. Aber wegen der Kosten entschied man sich für eine andere Variante. Wer nun auf das Vereinsheim schaut, findet ein Büro, ein Getränkelager, Stauraum und einen gemütlichen Vereinsraum mit Küche, der mit der übrigen Anlage durch einen Durchgang, den die Vereinsmitglieder mittlerweile gepflastert haben, verbunden ist.
Er führt auch zu den neuen sanitären Anlagen, die sich die Segler gemeinsam mit den benachbarten Surfern geleistet haben. Neben den Toiletten verfügen sie auch über eine Dusche.
Ein Freisitz mit Blick auf die Schiffe und die Felder soll den Wassersportlern an lauen Sommerabenden zum gemütlichen Beisammensein und Feiern dienen. Investiert haben die Segler auch in zwei neue Container, die als Lager verwendet werden sollen. „Man braucht als Segler ja so allerhand“, lacht Rdest. Bei den Handwerkern entschieden sich die Segler für Merchinger Firsagt men – vom Dachbau bis zum Schließsystem – und sie sind bisher hochzufrieden mit der Arbeit. Natürlich haben die Segler noch einiges zu tun, obwohl viele fleißige Hände schon mit angepackt haben: beim Pflastern, beim Versetzen des Eingangstors, das bei dieser Aktion auch einen neuen Rahmen bekam. Aber es steht noch die komplette Verschalung an, denn die Container sollen hinter einer Holzwand verschwinden.
Für den Freisitz gibt es diverse Möglichkeiten: etwa eine Teilverglasung und das Dach soll noch mit einem speziellen Substrat, das die Pflege minimiert, begrünt werden. Außerdem müssen die Außenanlagen, die in enger Zusammenarbeit mit der Unteren Naturschutzbehörde entstanden, fertiggestellt werden. Vor allem die Zusammenarbeit mit Landschaftsplaner Gustav Herzog empfand Rdest als „sehr schön“.
Der Architekt hat für den Verein schon vielfältige Aufgaben übernommen – unter anderem war er lange Jahre im Vorstand und er hat auch mit einem inzwischen gestorbenen Mitglied, dem Architekten Peter Martignioni, immer wieder Kleinigkeiten für den Verein entworfen. Aber diesmal ist es auch für ihn etwas Außergewöhnliches:
„Es hat mir immer Spaß gemacht, etwas für den Verein zu tun. Aber es freut mich ganz besonders, dass ich bei dem Bau des Vereinsheims mitwirken kann.“