Friedberger Allgemeine

Merchinger Seglerheim nimmt Gestalt an

Bis zum Seefest Mitte Juli soll das Dach über den Containern fertig sein. Ein Architekt hat die Planung in die Hand genommen. Wie das Gelände am Mandichose­e gestaltet wird

- CHRISTINA RIEDMANN POOCH

Merching Nach dem Umzug der Segler im vergangene­n Herbst ging es schnell mit der Baugenehmi­gung: In den vergangene­n Tagen wurde bereits der Dachstuhl für das Merchinger Seglerheim gesetzt. Wie mehrfach berichtet, musste die Firma Uniper – früher Eon – am Mandichose­e eine Fischtrepp­e bauen und hatte deswegen 2015 der Gemeinde Merching das Segelgelän­de gekündigt. Der Umzug war für den Verein ein Kraftakt, aber inzwischen nimmt das neue Heim Form an.

„Bis zum Seefest am 15. und 16. Juli, an dem die Segler auch ihr 40-jähriges Jubiläum nachfeiern wollen, sollte das Dach komplett sein“, Thaddäus Rdest zufrieden. Der Architekt, selbst Gründungsm­itglied und aktiver Segler bei den Merchinger­n, hat als neues Heim eine raffiniert­e Konstrukti­on gewählt: Die vorhandene­n Container, die den Seglern bisher als Heim dienten, wurden wiederverw­endet, neu angeordnet und durch zwei weitere ergänzt. Sie dienen nun als Grundgerüs­t für die Überdachun­g.

„Ursprüngli­ch hatten wir das Ganze zweistöcki­g geplant, mit Blick auf den See“, sagt er. Aber wegen der Kosten entschied man sich für eine andere Variante. Wer nun auf das Vereinshei­m schaut, findet ein Büro, ein Getränkela­ger, Stauraum und einen gemütliche­n Vereinsrau­m mit Küche, der mit der übrigen Anlage durch einen Durchgang, den die Vereinsmit­glieder mittlerwei­le gepflaster­t haben, verbunden ist.

Er führt auch zu den neuen sanitären Anlagen, die sich die Segler gemeinsam mit den benachbart­en Surfern geleistet haben. Neben den Toiletten verfügen sie auch über eine Dusche.

Ein Freisitz mit Blick auf die Schiffe und die Felder soll den Wasserspor­tlern an lauen Sommeraben­den zum gemütliche­n Beisammens­ein und Feiern dienen. Investiert haben die Segler auch in zwei neue Container, die als Lager verwendet werden sollen. „Man braucht als Segler ja so allerhand“, lacht Rdest. Bei den Handwerker­n entschiede­n sich die Segler für Merchinger Firsagt men – vom Dachbau bis zum Schließsys­tem – und sie sind bisher hochzufrie­den mit der Arbeit. Natürlich haben die Segler noch einiges zu tun, obwohl viele fleißige Hände schon mit angepackt haben: beim Pflastern, beim Versetzen des Eingangsto­rs, das bei dieser Aktion auch einen neuen Rahmen bekam. Aber es steht noch die komplette Verschalun­g an, denn die Container sollen hinter einer Holzwand verschwind­en.

Für den Freisitz gibt es diverse Möglichkei­ten: etwa eine Teilvergla­sung und das Dach soll noch mit einem speziellen Substrat, das die Pflege minimiert, begrünt werden. Außerdem müssen die Außenanlag­en, die in enger Zusammenar­beit mit der Unteren Naturschut­zbehörde entstanden, fertiggest­ellt werden. Vor allem die Zusammenar­beit mit Landschaft­splaner Gustav Herzog empfand Rdest als „sehr schön“.

Der Architekt hat für den Verein schon vielfältig­e Aufgaben übernommen – unter anderem war er lange Jahre im Vorstand und er hat auch mit einem inzwischen gestorbene­n Mitglied, dem Architekte­n Peter Martignion­i, immer wieder Kleinigkei­ten für den Verein entworfen. Aber diesmal ist es auch für ihn etwas Außergewöh­nliches:

„Es hat mir immer Spaß gemacht, etwas für den Verein zu tun. Aber es freut mich ganz besonders, dass ich bei dem Bau des Vereinshei­ms mitwirken kann.“

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Foto: Christina Riedmann Pooch Der Dachstuhl wurde bereits gesetzt, das Merchinger Seglerheim nimmt Gestalt an. Hier die Ansicht von Osten auf den Freisitz der Segler, im Vordergrun­d Architekt Thaddäus Rdest.

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