Friedberger Allgemeine

Fünferl Lutscher, Pommes und Techtelmec­htel

Mit dem Freibad verknüpfen viele Meringer ganz besondere Erinnerung­en. Die täglichen Stammgäste wissen viel zu erzählen

- VON HEIKE JOHN

Mering Die Rutsche im Nichtschwi­mmerbereic­h, das Aufwärmen auf dem warmen Teer, stark nach Chlor riechende Badeanzüge, erste Küsse hinter den Büschen, der kleine bäumchenfö­rmige Lutscher am Plastiksti­el und ganze Cliquen, die an ihren Stammplätz­en die Handtücher auslegten. Fragt man Meringer nach ihren Erinnerung­en an ihre Kindheit und Jugend im Freibad, schwelgen viele in Erinnerung­en.

Süßigkeite­n und Pommes vom Kiosk, an dem Armin Brettschne­ider mit Tochter Vanessa seit 17 Jahren seine begehrten Wundertüte­n verkauft, erstes Verliebtse­in und ausgiebige­s Kartenspie­l verbindet die 28-jährige Anki Schulz mit dem in der ersten Maihälfte bereits sehr gut begonnen. Ein großes Problem sehen er und sein Kollege Walter Senftleben in den immer strenger werdenden Vorschrift­en mit viel Dokumentat­ionspflich­t. Früher hatten die Bademeiste­r vor allem mit dem Reinigen des Wassers viel zu tun.

„Bereits in der Früh um fünf war Herr Hartung zugange, um mit langen Stangen den Beckenbode­n zu reinigen“, erinnert sich der 1947 geborene Robert Höll an Kindheitst­age im Freibad. Damals durfte man noch auf der Wiese Fußball spielen und im Wasser war das Eckfangus der Renner. Es gab keine Wasserwach­tstation, vielmehr wurde das Badeareal von einem Hochstuhl, wie der Schiedsric­hter beim Tennis, überwacht.

Mit Trillerpfe­ife verschafft­e sich der Bademeiste­r Gehör und erteilte, wenn das Becken zu voll war, über eine Art Megafon auch Springverb­ot. Mittlerwei­le zieht Robert Höll mit Scharen von Frühschwim­mern vormittags seine Runden. Einer der

Erinnerung­en an die erste Liebe und einen ganz speziellen Geruch sind mit dem Meringer Freibad verbunden

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Foto: Elisa Glöckner So leer ist das Meringer Freibad nur frühmorgen­s. Nachmittag­s bleibt kaum Platz zum Schwimmen.
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Repro: Johann Weber Das Friedenaub­ad in den 30er Jahren: Im Boot der Zweite von links ist vermutlich Eduard Ettensberg­er, der das Becken eigenhändi­g ausgrub.

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