Bis zu 120 Frühschwimmer ziehen regelmäßig im Becken ihre Bahnen
Freibad. „In der Grundschule machten wir Wandertag ins Freibad und die Eltern waren auch dabei“, erinnert sie sich.
„Denke ich ans Freibad, kommt mir sofort der ganz eigene Geruch von nassem Holz aus den Kabinen in die Nase“, sagt Angelika Schuster. „In unserer Kindheit gab es nicht viele Freizeitangebote. Meine Brüder und ich haben ein paar Pfennige gekriegt für einen Dauerlutscher und sind im Sommer täglich ins Bad gegangen.“Später kam sie mit ihren Kindern und nun sind auch diese erwachsen. „Zu meinen ganz besonderen Freibaderlebnissen gehört auch die Erinnerung an die nicht ganz geruchsfreie Sammelrinne im Männer-WC, die auch nasse Füße bescherte“, schrieb Wolfgang Wrba, als er unserer Zeitung historische Bilder schickte.
Mittlerweile wurde vieles renoviert und erneuert. „Das Freibad wird von Jahr zu Jahr schöner“, findet auch Bademeister Erwin Süßmeir. Jedes Jahr werde etwas anderes in Angriff genommen, heuer etwa die Sprungtürme. „Seit wir vor zehn Jahren das neue Kinderbecken gemacht haben, ist der Zulauf von Familien enorm.“Heuer habe die Saison mit knapp 4000 Badegästen statt den gewöhnlich 500 Besuchern ältesten Stammgäste ist der 89-jährige Walter Stadler. Seit das Bad 1957 eröffnet wurde, kommt er im Sommer täglich und das bis zu viermal. Weit hat er es nicht, er wohnt gegenüber.
„Mei Ding war des Freibad scho immer!“, sagt er, während er im Wasser unermüdlich seine Runden dreht. Hier hat er auch seinen Kindern und Enkeln das Schwimmen beigebracht.
Zwischen 50 und 120 Frühschwimmer sind laut Bademeister am Vormittag im Becken und schwimmen ihre Bahnen. Allesamt sind sie mit den späten Öffnungszeiten des Bades nicht glücklich. Bei der abschließenden Cappuccinorunde werden gerne Erinnerung an früher getauscht, etwa vom heimlichen Nachtschwimmen als Jugendliche und gar manchem Techtelmechtel. Das Freibad ist eine große Bereicherung für Mering, sind sich alle Besucher einig. „Ein Lob an die Gemeinde, dass sie sich entschieden hat, es nicht aufzugeben, und jedes Jahr Geld reinsteckt und etwas anderes richtet“, betont Uschi Brem.