Alle Kita Kinder sind untergebracht Nicht immer gibt es den Platz im Wunschkindergarten
Vergangenes Jahr bekamen 90 Familien in Friedberg eine Absage. Wie hat die Stadt es geschafft, die Lücke zu schließen?
Friedberg Gute Nachrichten für Familien in Friedberg: Ab September haben alle Krippen- und Kindergartenkinder einen Betreuungsplatz, die einen benötigen. Das war nicht immer so. Für das Jahr 2016/17 hatte es fast 90 Ablehnungen gegeben – wobei davon einige Kinder trotzdem untergebracht werden konnten. Betroffen waren vor allem Familien, die Kinder ab einem Jahr in Krippen bringen wollten. Die Stadt hatte damals Versäumnisse eingeräumt.
Nun konnte Bürgermeister Roland Eichmann (SPD) jedoch im Sozialausschuss des Stadtrates verkünden: „Letztes Jahr war es kritisch. Wir waren damals überrascht von der Entwicklung, weil der Bedarf so schnell anstieg. Aber wir haben es geschafft, das zu lösen.“Marion Brülls (Grüne) wollte einen Aspekt allerdings nicht so stehen lassen: Es sei durchaus absehbar gewesen, dass der Bedarf steigen würde, merkte sie an.
Der zuständige Referent Wolfgang Schuß richtete den Blick in die Zukunft und erläuterte, dass im Jahr 2017/18 sogar noch 21 Plätze frei seien – allerdings alles Kindergartenplätze für Drei- bis Sechsjährige. Problem sei, dass der Elternwunsch und die Einrichtung, die genug Kapazitäten hat, nicht immer zusammenpassen.
Im Bereich Krippe (Unter-Dreijährige) habe es dagegen acht Plätze zu wenig gegeben. Drei Familien hätten Angebote abgelehnt, weil sie eine bestimmte Krippe bevorzugten, die anderen fünf Familien werden nun mithilfe von Tagesmüttern versorgt. Hierbei will die Stadt mit Landratsamt zusammenarbeiten. Wie hat Friedberg es geschafft, diese Lücke zu schließen? In mehreren Einrichtungen wurden neue Krippen- oder Kindergartengruppen eröffnet. Eine große Entlastung aber wird die neue Kindertagesstätte bringen, welche die Stadt im ehemaligen Rederzhauser Sparkassengebäude baut. Betreiber wird wie bei vielen anderen Einrichtungen der Kinderheimverein werden. 15 Krippenplätze und 25 Kindergar- tenplätze werden dort entstehen. Die Einrichtung wird trotz der kurzfristigen Entscheidung – der Stadtrat hatte Kauf und Umbau erst Ende Oktober 2016 beschlossen – rechtzeitig fertig. Wie Schuß den Stadträten erläuterte, sind die Bauarbeiten dem Zeitplan sogar eine Woche voraus. Die Eröffnung ist für den 1. September geplant. Der Innenausbau soll Ende Juli fertig sein, dann kann der Kinderheimverein den August für die Einrichtung verdem wenden. Besonderheit: Die Krippengruppe wird im Keller untergebracht, der jedoch durch Ausgrabungen genug Licht und auch einen Zugang zum Gartenbereich erhalten soll.
Die Außenanlagen werden im Herbst fertig. Aufgrund der topografischen Situation können die Kinder sich hier sogar auf eine in den Grund eingebaute Rutsche und einen kleinen Schlittenhügel freuen. Eichmann sagte, die Einrichtung werde „klein und fein“, wie es zu Rederzhausen passe. Dank ging an Cornelia Böhm von der FDP, die – selber Mutter – die Idee zu dem Kauf des Sparkassenbaus hatte.
Winziger Wermutstropfen: Die Kosten für den Umbau des Gebäudes von geplant rund 340 000 Euro werden um 20 000 Euro überschritten. Dies, so Bürgermeister Eichmann, sei aber bei einem Projekt, das so schnell umgesetzt wird, zu verkraften. »Kommentar