Kunst und Spaß – aber kein Kommerz
Die Vorbereitungen für den Musiksommer laufen. Der künstlerische Leiter erklärt, wie er Stars in die Stadt holt
Friedberg Bereits zum 16. Mal trifft sich musikalische Weltelite in Friedberg. Der erste Teil des „Friedberger Musiksommers“findet vom 30. August bis 3. September statt, nach einer Pause geht es zwei Wochen später weiter. Organisatorisch wäre es für die „Bürger für Friedberg“nicht möglich gewesen, alle sieben Konzerte innerhalb einer Woche zu präsentieren. Um die beiden zusätzlichen Konzerte zu ermöglichen, wurde das Festival um ein Wochenende am 16./17. September ergänzt. Wir sprachen mit dem musikalischen Leiter Karl-Heinz Steffens über sein jahrelanges Engagement. Karl Heinz Steffens: Das eine ist eben Beruf, das andere ist in Verbindung mit Friedberg immer eine schöne Nostalgie. Hier sind immerhin meine beiden Töchter aufgewachsen, hier gab es immer tolle Erlebnisse. Ich freue mich jedes Jahr aufs Neue, alle Freunde wieder zu sehen. Steffens: Wer mich kennt, weiß, dass Musik in meinen Augen Kunst ist und nicht Kommerz, schon gar nicht schlichtes Ornament für den Alltag. Kunst will den Menschen immer neu entdecken und ihn herausfordern. Deswegen klappt das in Friedberg so gut, weil wir hier ein so großartiges Publikum haben. Dass Kunst selbstverständlich auch Spaß machen darf, versteht sich von selbst.
Steffens: ...wenn ich alle BrucknerSinfonien aufnehmen dürfte, würde ich dies in Friedberg machen, so wie die Stadtpfarrkirche klingt. Es ist geradezu wunderbar, dass wir in Friedberg zu einem kleinen Bruckner-Mekka geworden sind. Nun haben wir ja fast alle Neune durch und man verspürt beständig die Lust, wieder von vorne anzufangen. Das ist schon wirklich bemerkenswert.
Steffens: Es freut mich sehr, dass mein Freund Guy Braunstein, ehemaliger Konzertmeister der Berliner Philharmoniker, zu uns kommt. Wir haben bereits so viele Schlachten zusammen geschlagen, dass wir immer wieder begeistert sind, zusammen zu musizieren. Peter Sonn hat mit mir an der Scala in Mailand zusammengearbeitet und seither verbindet uns eine schöne musikalische Freundschaft. Dass er Friedberg zwischen der Scala einschieben kann, ist toll für uns. In diesem Jahr steht ja Ludwig von Beethoven im Mittelpunkt des Geschehens und auf
die „Ferne Geliebte“mit Peter Sonn und Michal Friedländer am Klavier freue ich mich ganz besonders. Steffens: Ja, die nun lang anhaltende musikalische Freundschaft zwischen Angela Denoke und dem Arrangeur und Pianisten Tal Balshai ist ja in Friedberg begründet worden, auch eines der kleinen „Friedberger Musiksommer -Wunder“.
Welche Wünsche haben Sie ans Friedberger Publikum? Steffens: Wir haben in diesem Jahr wieder eine herrliche Bandbreite an Musik für Friedberg vorbereitet und mit Cornelia Froboess auch wieder einen absoluten Theater-Star an Bord. Ich wünsche den Menschen wieder Freude, Bereicherung und Genuss an der Musik und der Friedberger Gemeinschaft.
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