Friedberger Allgemeine

Richtfest für neue Wohnanlage

Rohbau und Dachstuhl an der Wiffertsha­user Straße sind schon fertig. Im März 2018 können die Mieter einziehen

- VON SABINE ROTH

Friedberg „Wir sind eine große Belastung und Sie ertragen uns mit viel Geduld“, sagte Günther Riebel, der Vorstand der Baugenosse­nschaft Friedberg. Er freute sich über das Verständni­s der Nachbarn, die bereits in der Nähe der Wiffertsha­user Straße in den Wohnungen der Baugenosse­nschaft leben. „Wir bringen einen weiteren wichtigen Schritt zu Ende“, betonte Riebel beim Richtfest. Über 150 Gäste und Vertreter aus Politik und Wirtschaft sowie viele Mieter aus der Nachbarsch­aft waren dazu gekommen.

Sie stießen auf die Fertigstel­lung des Rohbaus und des aufgericht­eten Dachstuhls der letzten Wohnanlage mit der künftigen Hausnummer 28 an. Riebel dankte den Architekte­n, dem Planungste­am und allen beteiligte­n Handwerker­n. Zwei Dinge seien wichtig: Hart arbeiten und zur rechten Zeit auch hart feiern.

Insgesamt 31 öffentlich geförderte Mietwohnun­gen für alle Generation­en auf insgesamt 1 900 Quadratmet­ern entstehen an der Wiffertsha­user Straße. Davon sind fünf behinderte­ngerecht. Die Mietpreise liegen zwischen 5,80 Euro und 7,80 Euro – im Rahmen der einkommens­orientiert­en Förderung des Freistaate­s Bayern. Im März 2017 soll alles fertig sein. Von 2004 bis 2018 sind am früheren Gelände der Krautgärte­n damit 108 neue, zeitgemäße, energieeff­iziente und barrierefr­eie Wohnungen entstanden. „Wir werden damit unserem Auftrag gerecht. Die Sorgen der bayerische­n Bevölkerun­g sind groß!“, führt Riebel vor Augen. „Und das zu einer Zeit, wo Wohnraum so knapp ist.“Mit der letzten Wohneinhei­t werde das Gebiet südlich der Wiffertsha­user Straße abgeschlos­sen sein.

Der Vorstand verdeutlic­hte, dass die Nachfrage nach Wohnungen im Großraum Augsburg ungebroche­n hoch sei. Folglich seien auch die Wohnungsmi­eten entspreche­nd stark angestiege­n. Die Baugenosse­nschaft biete dagegen guten und preiswerte­n Wohnraum, der jedoch rar sei. Allein 102 Mietanfrag­en gingen ein für den neuen Bauabschni­tt. Dazu kämen noch weitere Anfragen, die bei der Stadt Friedberg eingereich­t wurden. Viele Menschen können nicht so hohe Mieten zahlen und hoffen, hier einen Zuschlag zu bekommen.

Zu ihnen gehört eine 66-jährige Rentnerin, die auch am Richtfest teilnimmt. Sie hätte so gerne eine Zwei-Zimmer-Wohnung, erzählte sie. Und zwar am liebsten ganz oben, um eine gute Aussicht zu haben. Sie würde dortbleibe­n wollen bis ans Lebensende und wäre überglückl­ich, wenn sie eine passende Wohnung bekäme. Denn ihre jetzige Altbauwohn­ung habe im Gegensatz zum Neubau der Genossensc­haft keinen Aufzug. Dort könnte sie später sogar mit dem Rollator noch ganz bequem nach oben in ihre Wohnung fahren.

Wer die begehrten Räume an der Wiffertsha­user Straße bekommt, darüber wird noch diesen September entschiede­n. Die noch fitte alleinsteh­ende Rentnerin kann es gar nicht mehr erwarten. Auch Bürgermeis­ter Roland Eichmann betonte in seiner Funktion als Aufsichtsr­atsvorsitz­ender der Baugenosse­nschaft, dass gutes und sicheres Wohnen das Ziel sei, das hier umgesetzt werde. Auch die Stadt Friedberg müsse hier mitziehen.

Zimmerer Christian Decker von der Zimmerei Resele aus Kissing sprach dann den Richtspruc­h. Er hoffe, dass das Bauwerk auch in Zukunft keinen Schaden nehme und stieß darauf an. Für Musik sorgten die vier traditione­llen Musiker der Friedberge­r Blaskapell­e Hopfenblec­h. Wer Durst und Hunger bekommen hatte, durfte sich die deftigen bayerische­n Schmankerl nicht entgehen lassen und konnte diese schon mal im Rohbau des Erdgeschos­ses genießen, denn dort waren Tische und Bänke aufgestell­t.

Schon bald geht es beim sozialen Wohnungsba­u weiter mit dem Projekt „Wohnquarti­er Frühlingss­traße“(wir berichtete­n), das erneuert werden soll. Los gehen soll es 2019 – und zwar in mehreren Schritten. Einige Mieter benötigen dann Ausweichqu­artiere. Diese finden sie hier in den neuen Wohnungen an der Wiffertsha­user Straße.

 ?? Foto: Sabine Roth ?? Zimmerer Christian Decker und die beiden Vorstände der Baugenosse­nschaft Günther Riebel und Beate Kaul freuen sich, das Richtfest für die neue Wohnanlage an der Wiffertsha­user Straße 28 feiern zu dürfen.
Foto: Sabine Roth Zimmerer Christian Decker und die beiden Vorstände der Baugenosse­nschaft Günther Riebel und Beate Kaul freuen sich, das Richtfest für die neue Wohnanlage an der Wiffertsha­user Straße 28 feiern zu dürfen.

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