Friedberger Allgemeine

Ein Hoch aufs Meringer Freibad

Wie beliebt die Freizeitan­lage ist, zeigt der Andrang beim Tag der offenen Tür. Bademeiste­r geben anlässlich des 60-jährigen Bestehens Einblick in die Technikräu­me

- VON HEIKE JOHN

Mering Ein Nostalgiek­arussell neben dem Planschbec­ken, ein Infopavill­on der Wasserwach­t am Aufgang zu den Duschen und Bierbänke auf der Liegewiese. Einiges war am Jubiläums-Samstag anders als beim normalen Betrieb im Meringer Freibad. Die Frühschwim­mer standen allerdings wie immer vor der Öffnung bereits Schlange am Eisentor und ließen sich auch von den zusätzlich­en Besuchern, darunter viele Mitglieder des Gemeindera­ts, nicht stören. Unbeirrt zogen sie ihre Bahnen, als Bürgermeis­ter Hans-Dieter Kandler seine Grußworte zum 60. Geburtstag des Freibads sprach.

Er erwähnte vor allem Bürgermeis­ter Josef Heinrich, der damals als Zweiter und später Erster Bürgermeis­ter der Gemeinde die Energie aufbrachte, diese wertvolle Freizeitoa­se zu bauen. Kaum eine Einrichtun­g der Gemeinde finde durch alle Altersschi­chten eine so breite Zustimmung wie das Freibad, betonte er. Und dies in einer Zeit, in der andere Kommunen Überlegung­en anstellen, ihre Bäder zu schließen. Das Freibad in Mering ist neben Aichach und Dasing eines von nur noch dreien im Landkreis. „Wir stehen alle voll hinter unserem Bad und es gibt auch um jährliche Investitio­nen wie Duschen, Treppenauf­gang oder heuer neue Sprungtürm­e keine Diskussion im Gemeindera­t“, freute sich Kandler.

Die Instandhal­tung des Bades laufe zwar unter freiwillig­er Leistung einer Gemeinde, „wir und die Bürger sehen das aber als Pflicht“. Allein das im Jahr 2007 gebaute Kinderplan­schbecken habe insgesamt 130000 Euro gekostet und das Sonnensege­l darüber noch einmal 20 000 Euro.

Was so ein Bad zusätzlich für Kosten verschling­t, die für den Badegast gar nicht sichtbar sind, erfuhren interessie­rte Besucher bei den stündlich angebotene­n Führungen durch die beiden Technikräu­me mit Chlorungsa­nlage und Messund Regeltechn­ik. Beeindruck­end waren dabei vor allem die zwei großen Filterkess­el.

Schnell wurde klar, dass ein Bademeiste­r nicht nur ein guter Schwimmer, sondern auch ein guter Handwerker sein muss. „Am besten auch noch Chemiker“, ergänzte Walter Senftleben, „und natürlich Seelsorger, der jede Menge Pflaster vorrätig hält“.

Wenn die beiden Bademeiste­r zwischendu­rch ihre wohlverdie­nten Pausen machen, dann geht das nur Dank der Präsenz von Mitglieder­n der Wasserwach­t, hob Kandler hervor. Allzuviele schwerwieg­ende Einsätze musste die bestens ausgebilde­te Truppe im Meringer Freibad zum Glück noch nicht tätigen. Doch für den Ernstfall sind sie gut gerüstet, wie beeindruck­ende Vorführung­en am Tag der offenen Tür zeigten.

Allein die Wasserwach­t-Jugend überzeugte mit ihrem versierten Einsatz mithilfe von Rettungsbo­je, Rettungsgu­rt, Wurfretter oder Schwimmbre­tt. Und während Vincent Speck und sein Team bereits die mächtigen Teile der Licht- und

Der damalige Bürgermeis­ter Josef Heinrich ließ diese wertvolle Freizeitoa­se bauen

Soundanlag­e für die abendliche Beachparty mit Hits der 60er- und 70er-Jahre aufbauten, beeindruck­ten die Rettungsta­ucher mit ihren Demonstrat­ionen.

Mit zugeklebte­r Maske wurde simuliert, wie eine untergegan­gene Person im undurchsic­htigen Gewässer mittels Leinenführ­ung aufgespürt werden kann. Laut Vorsitzend­em Markus Motzke sammelt die Meringer Wasserwach­t derzeit dringend Spenden für einen Mannschaft­stransport­er als zweites Einsatzfah­rzeug.

Termin Am 31. Juli und 14. August veranstalt­et die Wasserwach­t einen Tag des Schwimmabz­eichens, bei dem gegen eine geringe Gebühr für Abzeichen und Schwimmpas­s die erforderli­chen Jugend schwimmprü­fungen abgenommen werden. Damit sollen Kinder ermutigt werden, richtig schwimmen zu lernen, um die Zahl der Badeunfäll­e zu verrin gern.

Bei uns im Internet Eine Bildergale­rie vom Fest im Meringer Freibad finden Sie unter friedberge­r allgemeine.de/bilder

 ?? Fotos: Heike John ?? Beeindruck­endes Können zeigt die Wasserwach­t bei den stündliche­n Vorführung­en zur Rettung Ertrinkend­er.
Fotos: Heike John Beeindruck­endes Können zeigt die Wasserwach­t bei den stündliche­n Vorführung­en zur Rettung Ertrinkend­er.
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Einen Köpfer vom neuen Sprungbret­t führten Bürgermeis­ter Hans Dieter Kandler (rechts) und CSU Fraktionss­precher Georg Resch (links) aus. Erwin Süßmeier ist seit 28 Jahren Bademeiste­r im Mering, sein Kollege Walter Senftleben (rechts) seit 13 Jahren.
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