Der Kicker steht im Fuchsbau bereit
Nach gut einem Jahr sind die Sanierungs- und Umzugsarbeiten der beiden Kinderbetreuungsgebäude beim Kissinger Schulzentrum abgeschlossen. Wie das den jungen Besuchern gefällt
Kissing Klara kann malen, Lucille spielen und Leopold bauen, dafür haben sie jede Menge neuen Raum. „Es gibt hier so viel Platz“, finden die drei. Die Kinder gehören zu knapp 100 Johanni-Piraten, die seit September im Leuchtturm – dem Krippenanbau am Kissinger Schulzentrum – betreut werden. Nun wurde das Gebäude zusammen mit der benachbarten Kindervilla eingeweiht.
„Kinder können sich nicht aussuchen, wo und unter welchen Umständen sie ihre ersten Lebensjahre verbringen. Aber Kinder haben ein Recht darauf, dass ihnen möglichst viel Gutes widerfährt“, betonte Bürgermeister Manfred Wolf bei den Feierlichkeiten. Genau das versuche man in der Gemeinde Kissing zu bieten. „So haben wir in den letzten Jahren ganz erfolgreich die Schulen modernisiert, eine Mensa gebaut, den Erlebnispausenhof renoviert und durch neue Spielgeräte verbessert.“Künftig soll auch die Außenanlage genauer überplant und mit den Nutzern abgestimmt werden. „Damit alles auch wirklich passt“, so Wolf.
Gertrud Streit-Doderer von der Johanniter-Unfall-Hilfe sagte: „Kinder sind unsere Zukunft.“Wo sie optimal betreut werden, müsse einem nicht bange sein. Wie die Landtagsabgeordneten Peter Tomaschko (CSU) und Simone Strohmayr (SPD) auch lobte sie das umfangreiche Konzept in der Bahnhofstraße als Vorzeigeprojekt der Region: „Die unterschiedlichen Betreuungsangebote und die Vielfalt der Träger greifen Hand in Hand“, so Streit-Doderer. Mit dem Leuchtturm ließe sich sicher in den Hafen fahren. „Jetzt segeln wir in Richtung Zukunft“, bekräftigte sie.
Allein für diesen Anbau nahm die Gemeinde Kissing 750000 Euro in die Hand. In die benachbarte Kin- dervilla investierte die Kommune 1,7 Millionen Euro. Dort sind neben dem Hort „Schlaue Füchse“der Arbeiterwohlfahrt (AWO) mit mehr als 50 auch eine offene Ganztagsklasse mit über 60 Kindern beherbergt. Der zuständige Architekt Gerhard Mach erklärte: „Wir haben das Farbkonzept der Schule angeglichen und weitergeführt.“Den Standort des Gebäudes habe man außerdem ganz bewusst gewählt, um die Option für mögliche Erweiterungsmaßnahmen offenzulassen.
Nicht nur die Gemeinde selbst, auch Personal und Leitung der Institutionen sind mit dem Ergebnis zufrieden: „Wir haben uns gut ein- gelebt“, bekräftigten Cornelia Schöpf und Stefanie Guggemos von den Johanni-Piraten. Die Kinder seien froh, dass sie hierbleiben können. „Krippe und Kindergarten in einer Einrichtung zu haben, ist eine große Bereicherung“, sagte Schöpf. Der Übergang vom einen zum anderen Konzept gestalte sich für die Kinder einfacher: „Sie befinden sich in einem vertrauten Umfeld mit vertrautem Personal.“
Bevor der katholische Pfarrer Alfredo Quintero und der evangelische Pfarrer Steffen Schubert die beiden Gebäude segneten, stimmten Piraten und Füchse ein Ständchen an. Was die jungen Bewohner selbst von den beiden Neubauten halten? „Es ist groß, schön und besonders cool“, sagten Johanna, Viktor und Nora von den Schlauen Füchsen. Am liebsten tummeln sich die drei Hortkinder in der neuen Turnhalle. „Da gibt es einen Kicker“, freute sich Viktor. Hier habe er am meisten Spaß. Nur die passende Musikanlage fehle noch. Aber auch hier wurde schon Abhilfe geleistet: So gab es zur Einweihung vonseiten des Elternbeirats eine Spende von 200 Euro, die umgehend in ein Musiksystem für die Turnhalle fließen soll, damit die Kinder beim Laufen und Spielen auch die passende Untermalung haben.