Einen genauen Tipp wagt keiner
Gleich am ersten Spieltag wartet das brisante Derby zwischen dem SV Mering und dem FC Stätzling. Was die Trainer Gerhard Kitzler (MSV) und Alex Bartl (FCS) von der Saison und von ihren Mannschaften erwarten
Mering/Stätzling Nun fällt er also, der Startschuss für die beiden Fußball-Landesligisten im Altlandkreis Friedberg. Und gleich am ersten Spieltag treffen der SV Mering und der FC Stätzling im Derby aufeinander. (Sonntag, 17 Uhr). Wir wollten von den beiden Trainern Gerhard Kitzler (MSV) und Alex Bartl (FCS) unter anderem wissen, wie sie ihre Mannschaften vorbereitet haben und was sie vom Spiel und der gesamten Saison erwarten.
Wie verlief die Vorbereitung? Waren Sie mit dem Einsatz der Akteure und den Resultaten in den Testspielen zufrieden?
Gerhard Kitzler: Die Vorbereitung verlief mit vielen Höhen und Tiefen. Bedingt durch den relativ großen Umbruch – sechs Stammspieler haben den Verein verlassen, etliche Neue müssen eingebaut werden – gibt es doch noch sehr viele taktische Abstimmungsprobleme und insgesamt große Defizite im Abwehrverhalten der ganzen Mannschaft. Im physischen Bereich bin ich zufrieden, die Truppe zieht hervorragend mit, die Stimmung ist gut. Allerdings hat bis auf die drei Torhüter kein Spieler das ganze Vorbereitungsprogramm bestritten (Studium, Beruf, Urlaub, Verletzung), das beeinträchtigt die Abläufe schon. Alex Bartl: Die Vorbereitung hat im Endeffekt das gezeigt, was wir vorher schon wussten: Es wird eine extrem schwierige Saison für uns. Mit dem Engagement und Einsatz meiner Spieler war ich zufrieden, allerdings hat man auch gesehen, dass speziell die Neuzugänge und die Jungs aus der A-Jugend einfach noch Zeit brauchen, um sich an unsere Spielweise und das Tempo in der Landesliga zu gewöhnen.
Wie sieht es vor dem Start personell aus? Wer ist verletzt, wer steht aus anderen Gründen nicht zur Verfügung?
Kitzler: Christian Merk und Niklas Bauer sind langzeitverletzt, Florian Stapfer die ersten Wochen beruflich bedingt nur teilweise einsatzfähig. Der Rest brennt auf den Start. Bartl: Marvin Gaag fehlt leider im- mer noch verletzungsbedingt und Loris Horn befindet sich im Urlaub. Alle anderen sind einsatzbereit.
Die Sommerpause wird immer kürzer, in den ersten drei Wochen der Saison stehen sechs Spiele an. Wird die Belastung für die Spieler nicht irgendwann zu groß?
Kitzler: Ich kann diese Argumente durchaus nachvollziehen, aber ich sehe das nicht unbedingt so; man muss der verkürzten Sommerpause in der Trainingsplanung Rechnung tragen, das Grundlagentraining gerade im athletischen Bereich geschieht im Winter, ich glaube, dass man das gut steuern kann! Bartl: Kaum ist die Saison zu Ende, muss man wieder mit dem Training beginnen. Vor allem die Mannschaften, die in die Relegation müssen, haben fast keine Pause. Hinzu kommen dann noch die vielen Spiele in den ersten Wochen der Saison. Aus Trainersicht gilt es da die Belastungen speziell in den Trainingseinheiten gut überlegt zu steuern.
Gleich zum Auftakt steht ein brisantes
Derby an. Wie schätzen Sie den Gegner ein? Kitzler: Eine spielstarke Mannschaft, die traditionell auf eigene Spieler baut – geschuldet der jahrelangen hervorragenden Jugendarbeit! Bartl: Der SV Mering hat enorme Qualität in seinen Reihen und verfügt über sehr viele landesligaerfahrene Akteure. Sie haben sich speziell in der Offensive gut verstärkt und werden meiner Meinung nach im oberen Drittel der Liga mitspielen.
Wer ist für Sie der Favorit auf die Meisterschaft und wie lautet Ihr Saisonziel?
Kitzler: Türkspor Augsburg ist absoluter Topfavorit, dann noch Ichenhausen, Nördlingen, evtl. Gundelfingen. Ich wage mal die Prognose, dass Stätzling und Mering nicht um die Meisterschaft mitspielen werden. Unser vorderstes Ziel muss sein, nicht ganz hinten rein zu rutschen und sukzessive junge – wenn möglich eigene – Spieler in die Mannschaft einzubauen. Bartl: Favorisiert sind in meinen Augen Türkspor Augsburg und der FC Gundelfingen. Aber auch dem TSV Aindling traue ich einiges zu. Wir sind sehr froh, dass das Abenteuer Landesliga für uns weitergeht. Es werden viele erst jetzt dann begreifen, was wir letzte Saison geleistet haben. Der direkte Klassenerhalt war eine herausragende Leistung, vor allem im Hinblick auf unsere eher bescheidenen Möglichkeiten. Wenn ich aber sehe wie sich die anderen Teams verstärkt haben, dann wird es diese Saison noch schwerer werden die Liga zu halten. Primär geht es darum, so schnell wie möglich vom letzten Tabellenplatz wegzukommen. Alles andere wird sich dann zeigen.
Zu guter Letzt: Wie geht das Derby aus? Wagen Sie einen Tipp?
Kitzler: Kein Tipp! Ich hoffe auf ein spannendes und gutes Landesligaspiel! Bartl: Wir wollen uns gut präsentieren und das Spiel so lange wie möglich offen gestalten. Wenn dann am Schluss ein Punkt dabei rausspringen sollte, wäre ich wirklich zufrieden.