Friedberger Allgemeine

Einen genauen Tipp wagt keiner

Gleich am ersten Spieltag wartet das brisante Derby zwischen dem SV Mering und dem FC Stätzling. Was die Trainer Gerhard Kitzler (MSV) und Alex Bartl (FCS) von der Saison und von ihren Mannschaft­en erwarten

- VON PETER KLEIST

Mering/Stätzling Nun fällt er also, der Startschus­s für die beiden Fußball-Landesligi­sten im Altlandkre­is Friedberg. Und gleich am ersten Spieltag treffen der SV Mering und der FC Stätzling im Derby aufeinande­r. (Sonntag, 17 Uhr). Wir wollten von den beiden Trainern Gerhard Kitzler (MSV) und Alex Bartl (FCS) unter anderem wissen, wie sie ihre Mannschaft­en vorbereite­t haben und was sie vom Spiel und der gesamten Saison erwarten.

Wie verlief die Vorbereitu­ng? Waren Sie mit dem Einsatz der Akteure und den Resultaten in den Testspiele­n zufrieden?

Gerhard Kitzler: Die Vorbereitu­ng verlief mit vielen Höhen und Tiefen. Bedingt durch den relativ großen Umbruch – sechs Stammspiel­er haben den Verein verlassen, etliche Neue müssen eingebaut werden – gibt es doch noch sehr viele taktische Abstimmung­sprobleme und insgesamt große Defizite im Abwehrverh­alten der ganzen Mannschaft. Im physischen Bereich bin ich zufrieden, die Truppe zieht hervorrage­nd mit, die Stimmung ist gut. Allerdings hat bis auf die drei Torhüter kein Spieler das ganze Vorbereitu­ngsprogram­m bestritten (Studium, Beruf, Urlaub, Verletzung), das beeinträch­tigt die Abläufe schon. Alex Bartl: Die Vorbereitu­ng hat im Endeffekt das gezeigt, was wir vorher schon wussten: Es wird eine extrem schwierige Saison für uns. Mit dem Engagement und Einsatz meiner Spieler war ich zufrieden, allerdings hat man auch gesehen, dass speziell die Neuzugänge und die Jungs aus der A-Jugend einfach noch Zeit brauchen, um sich an unsere Spielweise und das Tempo in der Landesliga zu gewöhnen.

Wie sieht es vor dem Start personell aus? Wer ist verletzt, wer steht aus anderen Gründen nicht zur Verfügung?

Kitzler: Christian Merk und Niklas Bauer sind langzeitve­rletzt, Florian Stapfer die ersten Wochen beruflich bedingt nur teilweise einsatzfäh­ig. Der Rest brennt auf den Start. Bartl: Marvin Gaag fehlt leider im- mer noch verletzung­sbedingt und Loris Horn befindet sich im Urlaub. Alle anderen sind einsatzber­eit.

Die Sommerpaus­e wird immer kürzer, in den ersten drei Wochen der Saison stehen sechs Spiele an. Wird die Belastung für die Spieler nicht irgendwann zu groß?

Kitzler: Ich kann diese Argumente durchaus nachvollzi­ehen, aber ich sehe das nicht unbedingt so; man muss der verkürzten Sommerpaus­e in der Trainingsp­lanung Rechnung tragen, das Grundlagen­training gerade im athletisch­en Bereich geschieht im Winter, ich glaube, dass man das gut steuern kann! Bartl: Kaum ist die Saison zu Ende, muss man wieder mit dem Training beginnen. Vor allem die Mannschaft­en, die in die Relegation müssen, haben fast keine Pause. Hinzu kommen dann noch die vielen Spiele in den ersten Wochen der Saison. Aus Trainersic­ht gilt es da die Belastunge­n speziell in den Trainingse­inheiten gut überlegt zu steuern.

Gleich zum Auftakt steht ein brisantes

Derby an. Wie schätzen Sie den Gegner ein? Kitzler: Eine spielstark­e Mannschaft, die traditione­ll auf eigene Spieler baut – geschuldet der jahrelange­n hervorrage­nden Jugendarbe­it! Bartl: Der SV Mering hat enorme Qualität in seinen Reihen und verfügt über sehr viele landesliga­erfahrene Akteure. Sie haben sich speziell in der Offensive gut verstärkt und werden meiner Meinung nach im oberen Drittel der Liga mitspielen.

Wer ist für Sie der Favorit auf die Meistersch­aft und wie lautet Ihr Saisonziel?

Kitzler: Türkspor Augsburg ist absoluter Topfavorit, dann noch Ichenhause­n, Nördlingen, evtl. Gundelfing­en. Ich wage mal die Prognose, dass Stätzling und Mering nicht um die Meistersch­aft mitspielen werden. Unser vorderstes Ziel muss sein, nicht ganz hinten rein zu rutschen und sukzessive junge – wenn möglich eigene – Spieler in die Mannschaft einzubauen. Bartl: Favorisier­t sind in meinen Augen Türkspor Augsburg und der FC Gundelfing­en. Aber auch dem TSV Aindling traue ich einiges zu. Wir sind sehr froh, dass das Abenteuer Landesliga für uns weitergeht. Es werden viele erst jetzt dann begreifen, was wir letzte Saison geleistet haben. Der direkte Klassenerh­alt war eine herausrage­nde Leistung, vor allem im Hinblick auf unsere eher bescheiden­en Möglichkei­ten. Wenn ich aber sehe wie sich die anderen Teams verstärkt haben, dann wird es diese Saison noch schwerer werden die Liga zu halten. Primär geht es darum, so schnell wie möglich vom letzten Tabellenpl­atz wegzukomme­n. Alles andere wird sich dann zeigen.

Zu guter Letzt: Wie geht das Derby aus? Wagen Sie einen Tipp?

Kitzler: Kein Tipp! Ich hoffe auf ein spannendes und gutes Landesliga­spiel! Bartl: Wir wollen uns gut präsentier­en und das Spiel so lange wie möglich offen gestalten. Wenn dann am Schluss ein Punkt dabei rausspring­en sollte, wäre ich wirklich zufrieden.

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Foto: Kolbert Gerhard Kitzler hat schon angekündig­t, dass die Landesliga Saison für den SV Mering sicher nicht leicht werden wird.
 ?? Foto: Peter Kleist ?? Für Stätzlings Trainer Alex Bartl zählt im zweiten Landesliga­jahr des FCS nur der Klassenerh­alt – und das werde noch schwerer als letztes Jahr, meinte er.
Foto: Peter Kleist Für Stätzlings Trainer Alex Bartl zählt im zweiten Landesliga­jahr des FCS nur der Klassenerh­alt – und das werde noch schwerer als letztes Jahr, meinte er.

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