Beim Zirkus Kaiser geht es hoch hinaus
Zur Premiere kommen aber weniger Besucher als erwartet. Wofür die Betreiber ausgezeichnet sind
Friedberg Einen Stuhl nach dem anderen bekommt Alex Kaiser während der Vorstellung von Edmund Kaiser hochgereicht. Er stapelt die Möbelstücke aufeinander und klettert schließlich den Turm hinauf. Die Zuschauer applaudieren. Seit Freitagnachmittag bietet der Familienzirkus Kaiser jeden Tag eine Vorstellung in der Bozener Straße in Friedberg – am Samstag und Sonntag sogar zwei.
Dabei können Zuschauer den ganz besonderen Charme eines Zirkus erfahren. Im Programm stehen neben Jonglieren und akrobatischen Einlagen von Angelina Kaiser unter anderem auch Messer, beziehungsweise Beile werfen und Pferdedressuren. Auch Lamas und ein Steppenkamel treten auf. Das besondere am Familienzirkus Kaiser ist, dass die Freigehege-Haltung der Tiere mehrmals ausgezeichnet wurde.
Die Einlagen sind bunt und vielfältig: Es wird mit Kegeln jongliert, ein mit Federn geschmücktes Pferd tritt in die Manege und verbeugt sich, sobald Edmund Kaiser mit einem Stab auf den Boden schlägt. Der Clown Beppo bringt die Zuschauer zum Lachen. Schlussendlich wird er vom Pony Charly aus der Manege gebracht. Aber für die Artisten bleibt an diesem Abend ein bitterer Beigeschmack.
Obwohl der Wanderzirkus der Familie Kaiser zu den größten Österreichs und Deutschlands gezählt wird und er schon seit 270 Jahren existiert, lassen die Besucher auf sich warten. Lediglich 22 Menschen sitzen in der Prämierenvorstellung, die meisten davon sind Kinder. Gewohnt sei man eher eine Besucherzahl von bis zu 150 Personen. Alex Kaiser sagt: „Im Winter trat hier ein kleiner Zirkus auf. Ich glaube, die Menschen sind es nicht gewohnt, dass hier ein größerer Zirkus auftritt. Heute ist es fast so, als würde man ohne Besucher auftreten.“
Tendenziell sei die Besucherzahl aber steigend. In der Pause können sich Zuschauer Popcorn und andere Köstlichkeiten kaufen oder zu den Gehegen der Tiere gehen. Dies kostet aber extra Eintritt. Zwar beklagten einige Zuschauer die hohen Preise und die laute Musik, dennoch waren die meisten mit der Vorstellung zufrieden.
Vorstellungen Bis Sonntag, 23. Juli, findet noch täglich eine Aufführung um 16 Uhr in der Bozener Straße neben dem Edeka Markt statt. Am Samstag und Sonntag wird das Programm auch um 11 Uhr präsentiert. Tickets sind per Telefon unter 0152/15613910 oder beim täglichen Kartenverkauf von 10 bis 12 Uhr erhältlich.