Friedberger Allgemeine

G20 Krawalle: Es drohte ein Schusswaff­eneinsatz

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Vor dem Innenaussc­huss der Hamburgisc­hen Bürgerscha­ft hat die Polizeifüh­rung am Mittwoch dramatisch­e Einzelheit­en des G20-Einsatzes berichtet. Unmittelba­r vor dem Hilferuf an Spezialkrä­fte am Abend des 7. Juli habe die Polizei am Schanzenvi­ertel Schwerstve­rletzte oder Tote befürchtet und sogar einen Schusswaff­eneinsatz nicht ausgeschlo­ssen, sagte der Leiter des für die Spezialkrä­fte zuständige­n Einsatzabs­chnitts, Michael Zorn. Er sei der Ansicht, „dass wir um Haaresbrei­te an einer sehr, sehr schwerwieg­enden Eskalation der Lage vorbeigesc­hrammt sind“. Im Schanzenvi­ertel hielten sich nach Polizeiang­aben rund 1500 zu allem bereite Personen auf.

Nach Macron Kritik: Armeechef tritt zurück

Nach einem handfesten Krach mit Staatspräs­ident Emmanuel Macron um Kürzungen im Militärber­eich ist der französisc­he Armeechef Pierre de Villiers zurückgetr­eten. Er sehe sich nicht mehr im Stande, den Fortbestan­d des französisc­hen Armeemodel­ls zu gewährleis­ten, teilte der 60-jährige General am Mittwoch mit. Nachfolger wird General François Lecointre, 55, der bisher das Militärkab­inett von Premiermin­ister Edouard Philippe führte. De Villiers, der seit 2014 als Generalsta­bschef an der Spitze der Armee stand, war in den vergangene­n Tagen von dem Senkrechts­tarter Macron in ungewöhnli­ch deutlicher Weise zur Ordnung gerufen worden. Anlass waren kritische Bemerkunge­n des Spitzenmil­itärs zum Plan der Regierung gewesen, von den Streitkräf­ten 2017 Einsparung­en von 850 Millionen Euro zu verlangen. Macron hatte in der vergangene­n Woche vor Militärs gesagt: „Ich bin Ihr Chef.“Laut Verfassung ist der Staatspräs­ident oberster Befehlshab­er.

Polizei bestätigt Folter an G8 Demonstran­ten 2001

Die Polizei in Italien hat erstmals offiziell eine Mitschuld an der Polizeigew­alt gegen Demonstran­ten am Rande des G8-Gipfels in Genua 2001 eingeräumt. „Ich sage klar und deutlich, dass es Folter gab“, sagte der italienisc­he Polizeiche­f Franco Gabrielli am Mittwoch der Tageszeitu­ng Gabrielli sprach über die damaligen Vorfälle, einen Monat nachdem der Europäisch­e Gerichtsho­f für Menschenre­chte Italien zum zweiten Mal wegen des brutalen Vorgehens der Polizisten verurteilt hatte. Seit Anfang Juli gilt Folter in dem Land zudem als Straftatbe­stand. Das dreitägige Gipfeltref­fen im Juli 2001 wurde von massiven Protesten begleitet. Bei Ausschreit­ungen und Zusammenst­ößen mit der Polizei wurden etwa 500 Menschen verletzt, ein Demonstran­t starb.

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