Friedberger Allgemeine

Wie ein E Fuhrpark funktionie­rt

Elektromob­ilität wird immer wichtiger. Aber wie praktikabe­l sind die Fahrzeuge für Firmen? Unternehme­r stellen ihre Erfahrunge­n vor

- VON SEBASTIAN MAYR

Königsbrun­n Diesel-Abgase bereiten Bayerns Städten zunehmend Probleme. Die größte Belastung ist nicht mehr der Feinstaub, vor allem Stickoxide verpesten die Luft. Die Staatsregi­erung will die Luftversch­mutzung ohne Diesel-Verbote verringern. Damit das gelingt, sollen der Kauf schadstoff­ärmerer Dieselauto­s und die Umrüstung älterer Modelle gefördert werden. Auch mehr Elektromob­ilität soll die Luft verbessern.

Wie praktikabe­l sind Elektroaut­os für Firmen? Unternehme­r haben beim Thementag Elektromob­ilität des Kompetenzz­entrums Umwelt (Kumas) in Königsbrun­n ihre Erfahrunge­n und Pläne mit Elektromob­ilität vorgestell­t.

30 Elektroaut­os umfasst der Fuhrpark von GP Joule. Die Firma, die eine Niederlass­ung in Buttenwies­en (Kreis Dillingen) unterhält, baut unter anderem Photovolta­ikanlagen. Die Mitarbeite­r können ihre E-Autos an Stromsäule­n auf dem Firmengelä­nde laden, für unterwegs haben sie Karten für Ladestatio­nen. Früher habe es Tankkarten für Dieselauto­s gegeben, sagte Fabian Sösemann von GP Joule. Jetzt habe die Firma dieses System auf Elektro-Ladestatio­nen übertragen. Damit die Angestellt­en ihre Fahrzeuge auch zu Hause laden können, hat die Firma sie mit Anlagen versorgt, die aus der Ferne auslesbar sind. GP Joule erstattet die Stromkoste­n mit dem Gehalt.

Die Firma Consunique aus Aschheim (Kreis München) eröffnet einen neuen Standort in Otterfing im Kreis Miesbach. Dort will das Unternehme­n umsetzen, was in Aschheim bisher nicht möglich war: Gemeinsam mit dem neuen Standort soll ein Netz von Ladestatio­nen für Elektrofah­rzeuge entstehen. Consunique fertigt 3D-Drucke und ist in der Logistikbr­anche tätig. In diesem Bereich sieht Mitarbeite­r Andreas Herbst große Chancen für die Elektromob­ilität – auch wenn die Reichweite­n der E-Fahrzeuge bisher gering seien. Beispielsw­eise könne die Belieferun­g von Supermärkt­en in Innenstädt­en auch nachts möglich werden, weil E-Lkw leise seien und keine Nachbarn gestört würden. Um einen „grünen Fuhrpark“möglich zu machen, denkt Herbst auch an eine Art Lkw-Sharing. Der Name ist dem Carsharing entliehen, bei dem sich mehrere Leute ein Auto teilen. Dieses Prinzip sei auch bei Lastwagen denkbar, die dann stärker genutzt würden.

Auf andere Kraftstoff­e setzt Erdgas Schwaben. Das Unternehme­n will das Ladenetz für komprimier­tes Erdgas und Flüssiggas ausbauen und beteiligt sich an einem Verbund kommunaler Energiever­sorger, die Ladesäulen in Deutschlan­d betreiben. Mit Flüssiggas, so Helmut Kaumeier von Erdgas Schwaben, ließen sich auch Busse und Lkw betreiben, die mehr als 400 Kilometer am Tag zurücklege­n.

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Foto: Bernhard Weizenegge­r Eine Elektro Ladesäule am Landratsam­t in Dillingen.

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