Friedberger Allgemeine

Für Patienten ein Segen

- Mab@augsburger allgemeine.de

DVON MARKUS BÄR ie Einführung der Verah, also der Versorgung­sassistent­in in der Hausarztpr­axis, mag vielleicht dem einen oder anderen als völlig naheliegen­d erscheinen: Eine speziell geschulte Arzthelfer­in fährt – im Auftrag ihres Chefs, des Hausarztes, über Land zu den Patienten und ersetzt dabei – zumindest ein Stück weit – seinen Hausbesuch.

Das Besondere daran ist: Die Arbeit der Verah ragt durchaus in den Tätigkeits­bereich des Arztes hinein. Die Assistenti­n (im Regelfall sind es Frauen) schaut, wie es dem Patienten geht – und entscheide­t selbststän­dig darüber, ob es ihm gut geht – oder ob weiterführ­ende Therapie nötig ist. Das ist eigentlich ärztliche Aufgabe.

Aber der Stand der Hausärzte befindet sich in vielen Regionen in großen personelle­n Nöten. Und hat deshalb selbst vorgeschla­gen, die Funktion der Verah ins Leben zu rufen. Warum auch nicht. Eine verantwort­ungsvoll arbeitende Verah wird ihre Kompetenze­n kennen und nicht überschrei­ten. Und das Tolle ist: Eine Verah fährt zu ihren Patienten hin – gerade ältere Menschen tun sich doch oft schwer, in eine Praxis zu kommen, weil sie nicht immer mobil sind.

Zudem kann die Verah mit sympathisc­hen Vorzügen brillieren. In der Regel sind sie ja gelernte Arzthelfer­innen. Sie kennen ihre Patienten oft gut, teils sehr persönlich – und haben ein anderes Näheverhäl­tnis zu ihren Patienten als ein Arzt. Will sagen: So manches wichtige Detail verraten Patienten lieber der Verah als dem Arzt, der gerade für viele ältere Menschen noch mit viel respektvol­ler Distanz betrachtet wird. Details, die aber für eine Therapie von Bedeutung sein können. Gut ausgebilde­te, engagierte Verahs bilden also eine sinnvolle Erweiterun­g der hausärztli­chen Versorgung der Bevölkerun­g. Vor allem auf dem Land.

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