Friedberger Allgemeine

Verliert der Plärrer ein Festzelt?

Wirt Edmund Diebold denkt darüber nach, die Sterndl-Alm zu verkaufen. Es gibt bereits Interessen­ten. Warum er aber in diesem Herbst sicher noch dabei ist – und welche Fragen sich demnächst wohl für die Stadt stellen

- VON JÖRG HEINZLE

Auf dem Herbstplär­rer, der in vier Wochen beginnt, wird noch einmal ganz normal gefeiert. Die Vorbereitu­ngen für das Volksfest laufen bereits intensiv, sagt der Sterndl-AlmWirt Edmund Diebold. Es könnte aber das letzte Mal sein, dass sein Festzelt auf dem Platz an der Langenmant­elstraße steht. Es ist das kleinste der drei Zelte und bietet Platz für rund 400 Gäste. Edmund Diebold bestätigte auf Anfrage unserer Zeitung, dass er darüber nachdenkt, die Sterndl-Alm nicht weiterzube­treiben und zu verkaufen.

Der Wirt widerspric­ht allerdings Gerüchten, die derzeit in Schaustell­erkreise die Runde machen, wonach das Zelt bereits an einen Freizeitpa­rk verkauft worden sein soll. „Es sind Überlegung­en und es gibt auch Interessen­ten“, sagt Edmund Diebold dazu. Entschiede­n sei aber noch nichts. Zunächst habe er noch einen Vertrag mit der Stadt Augsburg für den Herbstplär­rer. „Und den werden wir natürlich auch in der gewohnten Qualität erfüllen“, so der Wirt. Nach dem Plärrer werde er zuerst mit den Verantwort­lichen der Stadtverwa­ltung über die Zukunft des Zeltes sprechen und dann die Öffentlich­keit informiere­n.

Die Sterndl-Alm steht seit dem Jahr 2012 auf dem Plärrer. Damals fiel die Entscheidu­ng, ein viertes Festzelt auf dem Plärrer zu etablieren. Es sollte etwas weniger laute Party bieten und etwas exklusiver sein – unter anderem beim Essen. Über die Frage, ob ein solches Zelt auf dem Fest gebraucht wird oder nicht, wurde in der Stadtpolit­ik länger debattiert. Auch die Frage, wer es bewirten soll, löste Diskussion­en aus. Der Stadtrat sprach sich dann unter mehreren Bewerbern mehrheitli­ch für den bekannten Augsburger Schaustell­er Edmund Diebold als Wirt aus.

Als die Wirtsfamil­ie der Hühnerbrat­erei Miller-Ebert nach dem Osterplärr­er 2014 aufhörte, waren es dann aber statt vier wieder drei Zelte auf dem Plärrer: die beiden großen, das Schallerze­lt und die Festhalle Binswanger, sowie die kleinere Sterndl-Alm. Der Stadtrat beschloss das damals so – auch in der Hoffnung, dass die Sterndl-Alm, die als Neuling gegenüber den etablierte­n Zelten keinen leichten Stand hatte, dadurch besser Fuß fasst. Festwirt Edmund Diebold hatte kein Geheimnis daraus gemacht, dass sich seine anfänglich­en wirtschaft­lichen Erwartunge­n mit der Sterndl-Alm nicht erfüllt haben.

Sollte Diebolds Zelt nach dem Herbstplär­rer nicht mehr zur Verfügung stehen, müsste sich die Stadt erneut darüber Gedanken machen, wie es weitergeht. Grundsätzl­ich denkbar sind zwei Varianten: Entweder die Stadt müsste einen neuen Festwirt mit einem neuen Zelt suchen oder sie verpflicht­et statt dessen ein zusätzlich­es Fahrgeschä­ft. Der CSU-Stadtrat und Marktpfleg­er Günter Göttling sagt auf Anfrage unserer Zeitung, er sei der Meinung, dass der Plärrer ein drittes Zelt, das etwas ruhiger und kleiner ist, unbedingt brauche. Er geht davon aus, dass – sollte der jetzige Wirt wirklich aufhören – sich mehrere Bewerber dafür finden würden.

 ?? Archivfoto: Anne Wall ?? Die Sterndl Alm steht seit fünf Jahren auf dem Plärrer. Beim Herbstplär­rer ist sie nochmal dabei. Doch die Zukunft des Zeltes ist ungewiss.
Archivfoto: Anne Wall Die Sterndl Alm steht seit fünf Jahren auf dem Plärrer. Beim Herbstplär­rer ist sie nochmal dabei. Doch die Zukunft des Zeltes ist ungewiss.

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