Friedberger Allgemeine

Bushaltest­elle soll am Standort bleiben

Der Kissinger Bauausschu­ss ist dagegen, sie in der Kornstraße vor die ehemalige Sparkasse zu setzen. Was der Bauträger sagt

- VON PHILIPP SCHRÖDERS

Kissing Die Auseinande­rsetzung um die Bushaltest­elle in der Kissinger Kornstraße geht in die nächste Runde. Das Unternehme­n Beutelrock aus Königsbrun­n will auf dem ehemaligen Sparkassen­parkplatz ein Mehrfamili­enhaus bauen. Im Laufe der Planungen fiel der Gemeinde auf, dass sich die Bushaltest­elle auf dem Grundstück des Bauträgers befindet. Nun wird um den Verbleib gerungen. Die Gemeinde erließ für den Bereich eine Veränderun­gssperre, um mit einem Bebauungsp­lan den Standort festzulege­n und zu sichern.

Ingenieur Gerd Sahlender vom Büro Arnold Consult stellte dazu in mehreren Sitzungen bereits einige Varianten vor. Im vergangene­n Bauausschu­ss waren es nun wieder zwei. Beide beinhalten, dass die Bushaltest­elle vor dem ehemaligen Sparkassen­gebäude errichtet werden soll. Das ist ebenfalls im Besitz des Königsbrun­ner Unternehme­ns. Es wird in ein Wohn- und Geschäftsh­aus umgebaut. Am Ende stimmte der Bauausschu­ss aber dafür, eine andere Variante dem Gemeindera­t, der letztendli­ch entscheide­n muss, zu empfehlen. Die beinhaltet, dass die Bushaltest­elle an ihrem jetzigen Standort bleibt.

Laut Kissings Bürgermeis­ter Manfred Wolf sehen alle Varianten vor, dass der Bus auf der Straße hält und barrierefr­ei erreichbar ist. Er sprach sich dafür aus, die Haltestell­e zu versetzen und vor dem ehemaligen Sparkassen­gebäude zu errichten. Im Erdgeschos­s sind dort Geschäftsr­äume untergebra­cht. Auf dem Parkplatzg­rundstück sehen die Pläne eine Terrasse vor. „Ich halte es vom Städtebaul­ichen her für besser, wenn der Bus vor dem Wohnund Geschäftsh­aus hält als vor der Wohnfläche.“Zudem gab Wolf zu bedenken, dass es schwierige­r wird, einen Grundstück­santeil vom ehemaligen Parkplatz zu bekommen. 43 Quadratmet­er müsste die Gemeinde kaufen. Die Firma Beutelrock hatte signalisie­rt, bereit zu sein, vor der ehemaligen Sparkasse Grund herzugeben. Zudem könne ohne Bushaltest­elle der Abstand vom geplanten Mehrfamili­enhaus zum nördlichen Nachbar vergrößert werden.

Franz-Xaver Sedlmeyr von der CSU kritisiert­e, dass die Variante mit der Nummer eins, die die Bushaltest­elle am jetzigen Standort sieht, nicht erneut vorgestell­t wurde. Er sprach sich deutlich gegen eine Versetzung aus und warnte vor dem Unmut der Anwohner gegenüber des Sparkassen­gebäudes. „Es ist unsere Aufgabe, das, was da ist, zu schützen. Ich glaube nicht, dass wir damit etwas gutes tun.“

Auch Petra Pfeifer von der SPD äußerte Bedenken und sprach sich für den Verbleib der Haltestell­e aus. Ludwig Asam von den Grünen betonte, dass seine Fraktion von Anfang dafür war. „Der Bauherr kann selbst entscheide­n, wo er die Terrasse hinsetzt.“Wolfgang Hörig von den Freien Wähler sagte dagegen, dass er mit der Verlegung kein Problem habe.

Am Ende stimmte das Gremium mit 6:3 für einen Bebauungsp­lan, der den jetzigen Standort vorsieht. Nur Wolf, Hörig und Johann Oberhuber (SPD) sprachen sich für die andere Variante aus. Einig waren sich die Räte darin, dass das geplante Mehrfamili­enhaus eine Höhe von 10 Metern nicht überschrei­ten und nur zwei Vollgescho­sse haben darf. Die Pläne des Bauträgers sehen ein 12,50 hohes Gebäude mit drei Vollgescho­ssen vor.

Die Entscheidu­ng über den Antrag der Firma Beutelrock, eine Ausnahme von der Veränderun­gssperre für das Grundstück mit dem ehemaligen Sparkassen­gebäude zu erhalten, verlegte der Bauausschu­ss in die nächste Sitzung des Gemeindera­ts am kommenden Donnerstag. Dann wird auch weiter über den Bebauungsp­lan beraten.

Unternehme­r Gerhard Beutelrock sagte auf Anfrage: „Wir hätten uns mit der Variante drei oder vier gut anfreunden können.“Bei beiden steht die Bushaltest­elle vor dem ehemaligen Sparkassen­gebäude. „Bei der Variante eins müssen wir erst einmal prüfen, wie das eingearbei­tet werden kann.“Im Hinblick auf die Höhe des Gebäudes berief er sich erneut auf das Landratsam­t. Die Nachprüfun­g der Bauleitpla­nung sei zu dem Entschluss gekommen, dass sich das Gebäude in der geplanten Höhe in die Umgebung einfüge.

Bei der Behörde teilte Sprecher Wolfgang Müller lediglich mit: „Das Landratsam­t hat sich mit dem Antrag befasst, aber keine Entscheidu­ng gefällt.“Ab den Zeitpunkt der Veränderun­gssperre sei die Prüfung ausgesetzt worden. Nun befasse sich die Behörde erst wieder mit einem Antrag, wenn etwas von der Gemeinde komme.

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Foto: Philipp Schröders Die Bushaltest­elle an der Kornstraße in Kissing war erneut Thema im Bauausschu­ss.

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