Keine fünfstöckigen Häuser statt Obi
Zu den Plänen für eine Wohnbebauung auf dem Obi Areal.
Bitte keine fünfstöckigen Wohnhäuser an dieser Stelle, die den Blick auf das historische „Fabrikschloss“erneut versperren würden. Schön wäre es, wenn in der Bauplanung berücksichtigt werden könnte, dass hier vor 120 Jahren noch eine der größten Webereien Europas mit den charakteristischen Shed-Dächern stand. Vielleicht lässt sich diese Form ja architektonisch aufgreifen.
Und schön wäre es auch, wenn am Ufer des Proviantbachs, der allerdings mehr „Kanal“als „Bach“ist, die Bedeutung der Lechkanäle für die Industrialisierung Augsburgs dokumentiert würde, indem etwa auch Jonval-Turbinen ausgestellt würden und die Kraftübertragung auf die Web- und Spinnmaschinen durch ein Transmissionssystem veranschaulicht würde. Auf jeden Fall stehen bleiben sollte das Dampfmaschinenhaus mit dem charakteristischen Kamin gegenüber dem jetzigen Wasserkraftwerk.
Und schließlich könnte auch noch daran erinnert werden, dass der Proviantbach bis um 1900 auch als Wasserstraße für Flöße diente. Idealerweise könnte hier so eine Außenstelle für das Weltkulturerbe „Wasserwirtschaft“und „Textilindustrie“entstehen. Reinhold Forster, Augsburg
Über die Konsequenzen nicht im Klaren
Zum Artikel „Der Bahnpark kämpft ums Überleben“vom 22. Juli:
„In das Schloss Neuschwanstein gehört ein König, eine Köchin, ein Kanonier, der Gärtner und der Kasper, aber keine hunderttausend Japaner“: So in etwa lautet, provokant umformuliert, die Rechtsauffassung der Regierung von Oberbayern in der Behördenposse um den Bahnpark Augsburg. Dies, nachdem jahrelang das Traditionsbetriebswerk seine Pforten für Besucher geöffnet