Die neuen Beatles haben in Schmiechen viele Groupies
Gute Stimmung mit Body Percussion und Walzerrhythmen – und der Nachwuchs lässt nicht auf sich warten
Schmiechen Seit April schon haben die Jungmusiker des Schmiechener Musikvereines an ihrer Body Percussion geprobt. Am Samstagabend zur Sommerserenade im lauschigen Innenhof neben der Schmiechachhalle war es nun soweit: „Beat heißt auf Deutsch schlagen“, so kündigte Maria Scherer sich und ihre vier Musikerkolleginnen an. „Deshalb können wir uns als die neuen Beatles bezeichnen“, fügte sie lächelnd hinzu.
Ganz in schwarz gekleidet und mit rotem Schmollmund begeisterten die fünf Mädels mit Musik, die allein durch Fingerschnippen, Schläge auf Bauch, Brust, Oberschenkel oder zum Beispiel den Rücken des Vormannes entstand. Die „Gesangseinlage“des Stückes „Tschi Tschi Tschi“, die begleitet wurde von einer Vogelpfeife, sorgte für Freude und Lacher im Publi- kum. „Schön, wenn bei einer Musikveranstaltung eine so fröhliche Stimmung entstehen kann“, finden auch die Musiker aus Baar, die am Samstag zusammen mit den Schmiechener Musikern die Serenade ausgerichtet haben.
Mit Polkas, Märschen, dem Medley „Golden Swing“eröffneten die Musiker aus Baar die Serenade. Bei „Macki Messer“und Hello Dolly“ swingte auch das Publikum kräftig mit. Und bei Stücken wie dem Walzer „Rauschende Birken“gerieten die Zuhörer ins Schwärmen. Wer bislang noch nicht wusste, was ein Euphonium ist, konnte das wohlklingende Horn beim Solo von Matthias Leinfelder zum Walzer Brennende Herzen kennenlernen. Weil der Verein aufgrund der Urlaubszeit etwas geschwächt war, sprangen kurzerhand ein paar Musiker aus Schmiechen ein, um die Kapelle aus Baar zu vervollständigen.
Auch der Dirigent Vasyl Cakopc der Baarer Musiker konnte bei der Serenade nicht dabei sein. Die Baarer hatten aber einen würdigen Vertreter gefunden. Waldemar Böhm leitete die Musiker mit sicherer Hand und Herzblut. Zur Walzermusik der Schmiechener Musiker schwang Böhm sogar zusammen mit Vorstand Kunigunde Ruisinger das Tanzbein. Beim Klarinettensolo der Schmiechener Musiker zum Lied „Mary Lou“von Bruno Mars entstand im Garten hinter dem Musikerheim bei Fackelschein dann eine romantische Stimmung.
Die Bassklarinette, die der Verein erst vor ein paar Jahren erworben hat, spielte bei dem Stück Sandra Köhler. Das „Weiße Rößl“haben die Musiker aus Schmiechen einfach umgedichtet. Zu dem Operettenstück sangen die Schmiechener dann: „Was kann das Schmiechachtal dafür, dass es so schön ist?“Und mit einem schmissigen Stück von Jacob de Hahn sorgten die Schmiechener Musiker wieder mal für eine Überraschung. „Die „Variantioni in Blue“enthält viel Pepp und Bewegung und passt deshalb zu unserem heutigen Thema Bewegung“, kündigte Nachwuchsmusikerin Karina Helgemeier das Stück an. Natürlich ist der Verein ständig auf der Suche nach Nachwuchs. Deshalb können sich Interessierte gerne beim Musikverein über eine Ausbildung informieren. Die vierjährige Julia Fischer verkündet stolz: „Ich bin schon beim Musikverein angemeldet.“Was für ein Musikinstrument sie später einmal spielen möchte, weiß sie noch nicht. „Aber das Tenorhorn gefällt mir besonders gut“, gibt sie zu. Bis sie dieses Instrument spielen kann das momentan etwa ihre Körpergröße misst, muss sie allerdings noch kräftig wachsen.