Friedberger Allgemeine

Wie sicher ist das Friedberge­r Rathaus?

Brände, wie der in Dillingen, zeigen die Anfälligke­it von historisch­en Gebäuden für Feuer. Wie die Einrichtun­gen im Landkreis auf den Ernstfall vorbereite­t sind

- VON JULIA DUSOLD

Aichach/Friedberg Wieder stand ein historisch­es Rathaus in Flammen. Das 500 Jahre alte Gebäude in Dillingen brannte am Mittwochab­end fast völlig aus. Erst im November hatte das 600-jährige Straubinge­r Rathaus dasselbe Schicksal ereilt. Solche Fälle rücken die Frage des Brandschut­zes in den Vordergrun­d, auch in den historisch­en Rathäusern des Landkreise­s.

Dem Meringer Bürgermeis­ter Hans-Dieter Kandler ist klar, dass er aufgrund des alten Gebäudes eine erhöhte Sorgfaltsp­flicht habe. „Deshalb legen wir einen besonderen Fokus auf den Brandschut­z“, sagt er. „Das Rathaus hat glückliche­rweise zwei Treppenhäu­ser und einen baulich abgetrennt­en Keller, der einen separaten Brandabsch­nitt darstellt.“Zudem finden regelmäßig Brandschut­zbegehunge­n sowie Überprüfun­gen der Elektroger­äte statt. „So sind wir relativ auf der sicheren Seite, wenn es um den Schutz unseres Personals geht.“

In Friedberg hat man sich des Themas ebenfalls angenommen. „Was den Brandschut­z angeht, ist das Verwaltung­sgebäude am Marienplat­z 5 nach der Komplettsa­nierung auf dem neuesten Stand und erfüllt alle baurechtli­chen Anforderun­gen“, sagt Philipp Köhler von der Stadtverwa­ltung. Beim historisch­en Rathaus und dem Verwaltung­sgebäude am Marienplat­z 7 sei der Brandschut­z nicht ganz so weit, aber rechtlich ausreichen­d. „Wir haben erst kürzlich eine neue Brandmelde­anlage eingebaut“, ergänzt Köhler. „So mancher hat die anfänglich­en Fehlalarme vermutlich mitbekomme­n.“Brandschut­zübungen werden bisher nicht durchgefüh­rt und Notfallplä­ne, falls das Rathaus nicht mehr genutzt werden könne, gibt es nicht – auch aufgrund der Platznot. Ein weiteres historisch­es Rathaus steht in Pöttmes. Trotz des alten Gebäudes habe man aber keine Bedenken, so Peter Fesenmeir vom Bauamt, denn der Brandschut­z sei auf modernstem Stand. Für das Rathaus wurde eine ehemalige Brauerei umgebaut. „Die Sanierung war 2008 und damals wurde der Brandschut­z komplett überprüft“, berichtet Fesenmeir. Es gibt eine Brandmelde­anlage, ausreichen­d Fluchtwege und einen Sammelpunk­t. Nach dem Umzug fanden Übungen für den Ernstfall statt und Mitarbeite­r wurden von der Feuerwehr geschult. „Das ist nun ein bisschen eingeschla­fen, aber vielleicht wird es aus aktuellem Anlass wieder Übungen geben“, sagt Fesenmeir.

Generell enden die Brandschut­zmaßnahmen am Sammelpunk­t. Pläne für danach gibt es so gut wie nie. In Pöttmes hat man sich diesbezügl­ich aber bei Kindergärt­en und Schulen Gedanken gemacht. Die Kinder sollen im Ernstfall zur nächsten Einrichtun­g gebracht werden, damit die Eltern sie dort abholen können. »Bayern Seite 11

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