Die Hoffnung ruht auf Aichach
Wenn 2018 das neue Krankenhaus in Betrieb geht, sollen sich die Kliniken an der Paar konsolidieren. Bis dahin steigt das Defizit aber noch einmal an
Aichach/Friedberg Noch etwas höher als zu Jahresbeginn absehbar ist nun das Defizit der Kliniken an der Paar ausgefallen. Die beiden Krankenhäuser im Wittelsbacher Land erwirtschafteten 2016 ein Minus von 2,64 Millionen Euro. Die vorläufigen Zahlen ließen noch einen Verlust von 2,4 Millionen erwarten. Ein Teil davon kann aus dem Eigenkapital und durch Veränderungen bei den Rückstellungen ausgeglichen werden. Unter dem Strich muss der Landkreis aber fast zwei Millionen Euro zuschießen.
„2016 war kein gutes Jahr“, stellte Landrat Klaus Metzger bei der letzten Sitzung des Kreistags vor der Sommerpause fest. Und auch 2017 ist keine Besserung zu erwarten. Im Gegenteil wird eine weiterer Anstieg des Fehlbetrags auf vier Millionen erwartet. Erst 2018, wenn das neue Krankenhaus in Aichach seinen Betrieb aufnimmt, soll das Ergebnis wieder ausgeglichen sein.
Die Entwicklung hatte die Kreisräte zum Ende vergangenen Jahres kalt erwischt: In mehreren Sondersitzungen beschäftigte sich der zuständige Werkausschuss des Kreistags mit dem unerwartet hohen Verlust. Schließlich wurde für 2015 ein Minus von gerade 600 000 Euro ausgewiesen. Mit einem ähnlichen Betrag war auch für 2016 gerechnet worden. Landrat Metzger machte dafür zum Teil externe Faktoren verantwortlich. Er sprach aber ebenso von organisatorischen Problemen und Versäumnissen in unterschiedlicher Verantwortung von Geschäftsführung und Chefärzten (wir berichteten).
Während das Friedberger Krankenhaus noch einen Überschuss von fast 400 000 Euro erwirtschaftete (nach 840 000 Euro im Vorjahr), verdoppelten sich die Verluste des Aichacher Hauses binnen eines Jahres von 1,4 auf drei Millionen Euro. Klinik-Geschäftsführer Krzysztof Kazmierczak berichtete jetzt im Kreistag, dass sich die Ertragslage um eine Million Euro verbessert habe, aber auch gewaltige Kosten zu schultern gewesen seien. So sind die Personalkosten mit Blick auf neue Angebote um vier Millionen Euro gestiegen, ohne dass die Erlöse in gleichem Maß gewachsen sind.
„Wir müssen unsere Effizienz steigern“, räume Kazmierczak ein. Angesichts der deutlich schwieriger gewordenen Rahmenbedingungen im Krankenhauswesen sei es eine Herausforderung, Friedberg im schwarzen Bereich zu halten. Landrat Klaus Metzger betonte, dass die Kliniken für den Landkreis wichtig seien. Dennoch stellte er mit Blick auf die Fertigstellung des Aichacher Hauses im nächsten Jahr klar: „2019 sollte sich das konsolidieren.“Der Kreistag nahm den Jahresabschluss ohne weitere Diskussion zur Kenntnis und erteilte der Geschäftsführung die Entlastung.