Für alles ist ein Kraut gewachsen Garten Kolumne
Natürlich gibt es Exoten wie Schoko-Minze und Limo-Pflanze. Aber mein Herz schlägt auch für den guten alten Ackerschachtelhalm
Mein Ackergarten Arthur ist in die Kartoffelphase gekommen. Vier Reihen haben wir gepflanzt, am Wochenende die ersten geerntet. Und was gibt es Besseres als neue Kartoffeln mit Kräuterquark? Ist ja lustig, wenn man mit Kräuterquark oder Kräuterbutter auf einer Party auftaucht, fragen Leute immer: „Was tust du da rein?“Einfache Antwort: „Alles, was ich habe.“Und das ist jedes Jahr mehr. Ich frage mich, ob Kräuter, mal unabhängig von ihren Wirkstoffen, nicht süchtig machen.
Wie anders ist es zu erklären, dass ich Eberraute mein eigen nenne? Letztes Jahr habe ich sie im Garten von Heiligkreuztal gesehen – und mich in die silbrig-fiedrigen Blätter verliebt. In dem früheren Zisterzienserinnen-Kloster ist der ganze Kirchenhimmel voller Kräuter gemalt, und die sind dann im Garten nachgepflanzt. Das ist schön und macht Appetit auf eine eigene Kräugendwann des Radwegs wächst eine ungeahnte Vielfalt.
Am schönsten war fast der Wiesensalbei, aber auch Schafgarbe und Storchenschnabel machen sich hübsch. Und das Labkraut labte mit seinem Duft. Ackerschachtelhalm, dem Storl in einem seiner Bücher ein ganzes Kapitel widmet, habe ich schon geerntet, um mit einem Sud daraus meine Balkonpflanzen zu stärken.
Mittlerweile habe ich gelernt, dass man mit Kräutern viel falsch machen kann. Die Zeitschrift
rät: Mediterrane Kräuter wie Rosmarin, Lavendel oder Salbei an sonnige, trockene Standorte mit nährstoffarmen Boden. Kräuter mit großen Blättern wie Pfefferminze, Beifuß oder Basilikum in den Halbschatten und mit mehr Wasser. Bohnenkraut, wurde mir erklärt, wachse nicht auf dem Balkon, sondern da müsse der Wind durchfahren. Aha! Das kann ich bald ausprobieren, weil mir eine nette Leserin die Hälfte Bohnenkraut schenken will, nachdem sie von meinem Mangel daran gelesen hat. Sie wachsen einem eben zu, die Kräuter.
„Der Garten ist die Apotheke des armen Mannes.“
Sprichwort
Ute Krogull, ***