Mering baut Fußgängerbrücke über die Paar
Das überschaubare Vorhaben soll als erstes Projekt der Städtebauförderung in der Marktgemeinde umgesetzt werden
Mering Auf kurzem Weg sollen Fußgänger und Radfahrer künftig vom Freizeitgelände am Badanger ins Meringer Zentrum gelangen. Dafür errichtet der Markt Mering für rund 120 000 Euro an der Bachstraße eine zusätzliche Brücke über die Paar. Das beschloss der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung.
Der Plan beschäftigt die Kommune schon länger. Bereits 2009 erhielt sie die wasserrechtliche Genehmigung für die Brücke. Das integrierte Städtebauliche Konzept (ISEK) hat dieses Projekt wieder aufgenommen. Die Brücke ist nur für Fußgänger und Radfahrer gedacht und hat eine Breite von 2,50 Meter. Wie Marktbaumeister Armin Lichtenstern ausführte, können aber auch die Räumfahrzeuge im Winter problemlos die Brücke von Schnee befreien. Diese Ausmaße sorgten im Gemeinderat für Diskussionen. „Ja muss denn das sein“, fragte Götz Brinkmann (SPD/Freie Wähler). Seiner Ansicht nach würde auch ein schmaler Steg reichen. SPD-Fraktionssprecher Markus David sah das ähnlich.
Bürgermeister Hans-Dieter Kand- ler erklärte jedoch, dass die Brücke Teil eines im ISEK festgelegten Radwegekonzeptes ist. Und für Radwege ist eine Breite von 2,50 Meter gesetzlich vorgeschrieben. „Weil bei uns im Zentrum kein Platz ist, sieht das Konzept paarbegleitende Radwege vor mit mehreren kurzen Verbindungen rauf ins Zentrum“, führte Kandler aus.
Barbara Häberle (Grüne) kritisierte das Projekt: „Ich frage mich, ob diese Brücke jetzt die größte Priorität hat“, sagte sie. Dringendste Probleme sind ihrer Ansicht nach die Innerortsplanung und das Rathaus. „Ich denke, es brennt anderswo“, schloss Barbara Häberle.
Kandler erklärte daraufhin, dass die Zentrumsplanung mit der Vision 2025 noch etwas Zeit brauche. Gerade laufe dafür die Feinuntersuchung. Dann schließe sich ein Architektenwettbewerb an. Deswegen sei es strategisch wichtig, ein einfacheres Projekt der Städtebauförderung anzupacken. „Die Regierung von Schwaben sagt, da müsst ihr schon ein bisschen was tun“, meinte er. Grünen-Rat Klaus Becker ergänzte, dass er die Brücke für sehr sinnvoll halte. Außerdem sei diese im ISEK sehr wohl unter den Zielen mit hoher Priorität zur Förderung angemeldet.
Als großer Fan des Freizeitgeländes sprach sich Brinkmann leidenschaftlich für die Brücke aus: „Der Badanger hat sich eingebürgert. Jung und Alt sind da unterwegs. Deswegen finde ich, wir sollten uns das erlauben“, meinte er.
Die Kosten sind mit rund 120 000 Euro veranschlagt. 60 Prozent der förderfähigen Kosten übernimmt im Rahmen der Städtebauförderung die Regierung von Schwaben, erklärte Kandler. Erfahrungsgemäß betrage der Zuschuss am Ende rund 40 bis 45 Prozent der tatsächlichen Gesamtkosten.
Mit einer Gegenstimme beschloss der Gemeinderat schließlich, die Brücke zu verwirklichen. Als erstes muss jetzt abgeklärt werden, ob die wasserrechtliche Genehmigung aus dem Jahr 2009 noch gilt oder ob ein neuer Antrag gestellt werden muss. Parallel wird das Vorhaben mit der Städtebauförderung abgeklärt.