Neunjährige mehrfach missbraucht
Mann soll Tochter der Freundin vergewaltigt haben
Neu Ulm Ein 38-Jähriger soll die neunjährige Tochter seiner damaligen Lebensgefährtin über Monate hinweg mehrmals sexuell missbraucht haben. Das wirft ihm die Staatsanwaltschaft Memmingen vor. Die Fälle haben sich laut der Anklageschrift alle in der Wohnung der Mutter in Neu-Ulm zugetragen.
Der Mann muss sich nun wegen schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern und vorsätzlicher Körperverletzung in mehreren Fällen vor dem Landgericht in Memmingen verantworten. Der Prozess gegen ihn startet am heutigen Mittwoch. Bevor allerdings der Missbrauch zur Sprache kommt, muss sich der Mann noch wegen eines anderen Delikts erklären: Er soll im Internet eine Sonnenbrille und einen Laptop verkauft, die Waren jedoch nie verschickt haben. Die Anklage lautet auf Betrug. Im Anschluss an dieses Verfahren – wohl Anfang September – kommt dann der Missbrauch zur Verhandlung.
Die Staatsanwaltschaft Memmingen wirft dem Mann vor, in Anwesenheit des Kindes zunächst Pornos
Pornografische Kinderbilder gefunden
angeschaut und ihm dabei sexuelle Komplimente gemacht zu haben. Dann soll er weitergegangen sein und das Kind gezwungen haben, ihn zu befriedigen. Zudem steht in der Anklageschrift, dass der 38-Jährige mehrmals mit dem neunjährigen Mädchen Geschlechtsverkehr gehabt haben soll. Das Kind versuchte demnach mehrfach, sich den Taten des Mannes zu entziehen. Als es weglaufen wollte, soll der Mann das Mädchen jedoch mit Drohungen und Schlägen daran gehindert haben.
Dem Angeklagten wird zudem vorgeworfen, von dem nackten Mädchen Bilder gemacht zu haben. Bei ihm wurden laut Staatsanwaltschaft zwei Laptops und Mobiltelefone sichergestellt, auf denen pornografische Filme und Bilder von Kindern unter 14 Jahren gespeichert waren.
Nach Angaben des Gerichts gehörte der Mann einer Rockergruppe an. Bis heute äußerte er sich nicht zu den Vorwürfen. Die Tochter der ehemaligen Lebensgefährtin ist im Jahr 2006 geboren. Die schockierenden Erlebnisse musste das Kind wohl über ein Jahr hinweg ertragen: Die Staatsanwaltschaft geht von einem nicht mehr genau feststellbaren Tatzeitraum von September 2015 bis September 2016 aus.